Kampf um die Erinnerung
Am 27. Januar jährt sich die Befreiung von Auschwitz zum 70. Mal. Während die Deutschen sich erinnern, unterliegt in der Türkei der Genozid an den Armeniern weiter dem Gebot des Vergessens
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Weitere Artikel
Christoph Menke: „Bevor wir die Befreiung tun, erfahren wir sie“
Was ist eine gelungene Befreiung? Im Gespräch macht Christoph Menke deutlich, dass unser aktuelles Verständnis von Befreiung defizitär ist, weil sie neue Formen der Knechtschaft erzeugt. Eine radikale Befreiung hingegen ist eine ästhetische Erfahrung, die jeder machen kann.

Warum vergessen wir?
Etwas zu vergessen, ist oft ein Ärgernis. Warum wir vergessen und warum das sogar ein Gewinn sein kann, zeigen drei Philosophen.

Marco Polo – der erste Globo-Athlet
Der venezianische Kaufmann Marco Polo bereiste im 13. Jahrhundert Asien. Sein Bericht macht ihn zum wichtigsten Zeugen der ersten Globalisierung, die unserer Gegenwart erstaunlich ähnlich ist. Heute vor 700 Jahren ist er gestorben.

Gottlob Frege und die Sprache
Gottlob Frege, dessen Todestag sich am 28. Juli 2025 zum 100. Mal jährte, gilt als Wegbereiter der analytischen Philosophie: jener Strömung, die sich von metaphysischer Spekulation abwandte und nach einer präzisen, an die Mathematik erinnernden Sprache suchte. Was hat uns Frege über Funktionsweise und Fallstricke der Sprache zu sagen?

1. Türchen
Von der Neuerscheinung bis zum Klassiker: In unserem Adventskalender empfiehlt das Team des Philosophie Magazin bis Weihnachten jeden Tag ein Buch zum Verschenken oder Selberlesen. Im 1. Türchen: Unser Autor und Musik-Kolumnist Florian Werner rät zu Dorothee Elmigers Aus der Zuckerfabrik (Hanser, 272 S., 23 €)

Der neue Historikerstreit
Der australische Historiker Dirk Moses bezeichnete das Festhalten an der Singularität des Holocaust jüngst als deutschen Katechismus und löste damit eine Debatte aus. Ist der Holocaust mit anderen, kolonialen Genoziden vergleichbar? Eine Antwort von Jürgen Habermas.

Bentham und die Transparenz
Im Gefängnis, das Jeremy Bentham 1791 als „Panoptikum“ entwarf, sollte das Licht der Aufklärung noch den hintersten Winkel erhellen. Doch geriet dieses bei der Nachwelt in Verruf und der Philosoph avancierte zum zynischen Architekten eines gesellschaftlichen Transparenzwahnsinns. Heute vor 276 Jahren wurde er geboren.

Was macht uns schön?
Wir leben in einer Zeit, in der sich alle Normen aufzulösen scheinen. Doch gerade in Fragen der Schönheit wird der Normierungsdruck immer stärker. Von den Griechen noch mit dem Wahren und Guten gleichgesetzt, unterliegt sie in der modernen Gesellschaft dem Verdacht der Oberflächlichkeit und Gedankenferne. Gerade weil Schönheit uns unmittelbar anzieht, bleibt sie verdächtig. Gerade weil sie von jedem ersehnt wird, kriegt sie keiner recht zu fassen. Nur eines scheint sicher: Ein Leben ohne Schönheit wäre schlicht unerträglich. Sie ist der wahre Preis unserer Existenz: Aber welcher Weg führt am verlässlichsten zu ihr? Muss Schönheit leiden? Lässt uns nur die Liebe schön sein? Oder liegt wahre Schönheit in der Selbstvergessenheit?