Michel de Montaigne – Unterwegs zu einem besseren Ich
Angesehener Diplomat, sinnenfroher Lebemann, stoischer Privatgelehrter. Michel de Montaigne – der heute vor 432 Jahren gestorben ist – ist so vielschichtig wie seine Schriften. Kein Wunder, war sein bevorzugtes philosophisches Thema doch er selbst.
Michel Eyquem de Montaigne kommt, auf Schloss Montaigne an der Grenze zwischen Bordelais und Périgord, am letzten Tag des Februar 1533 überaus gemächlich – es heißt, seine Mutter sei elf Monate mit ihm schwanger gewesen – zur Welt. Seine ersten Jahre werden von den intensiven Bemühungen seines Vaters Pierre Eyquem geprägt, der ihn in der Überzeugung, die Sinne seines Sohnes bildeten einen der Schlüssel zum Verstand, jeden Tag durch einen Musiker wecken lässt; auch vertraut er ihn einem deutschen Hauslehrer an, der nur auf Latein mit ihm kommuniziert. Noch mit sechs Jahren spricht der junge Michel kein Französisch. Ab 1540 besucht er das äußerst angesehene Collège de Guyenne, um anschließend Jura in Toulouse und später in Paris zu studieren.
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