Warum beneiden wir die anderen?
Spielt Neid in sozialen Beziehungen eine größere Rolle als Gleichheit und Brüderlichkeit, Fürsorge und Empathie? Vier Philosophen unterziehen uns einer Gewissensprüfung.
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Weitere Artikel
Susanne Schmetkamp über Empathie
Lebt es sich als emphatischer Mensch leichter? Warum ist der Begriff Empathie philosophisch interessant? Und welche anderen Denkerinnen und Denker haben sich mit ihm beschäftigt? Auf der diesjährigen phil.cologne sprachen wir mit Susanne Schmetkamp über Empathie. Susanne Schmetkamp ist Philosophin und leitet eine Forschungsgruppe zur Ästhetik und Ethik der Aufmerksamkeit an der Universität Fribourg (Schweiz). Ihre Forschungsgebiete sind ästhetische Erfahrung, Empathie, Aufmerksamkeit, Perspektivität, Film und Serien.

Roger T. Ames: „Für Konfuzianer sind die Gewohnheiten die Kultivierung der Rollen und Beziehungen“
Wie denkt man in China über Gewohnheit nach? Der Philosoph Roger T. Ames lebt in Peking und erklärt, dass man in China nicht den eigenen Charakter, sondern seine Beziehungen in der Gemeinschaft ausbildet. Ein Gespräch über Gewöhnung als intergenerationaler Prozess, den Stellenwert der Familie und das chinesische Neujahr.

Zwischen Brüderlichkeit und Herrschaft
Philosophen der Antike waren überzeugt: Ohne Freundschaft kann es kein Gemeinwesen geben. Die Neuzeit sah es umgekehrt: Freundschaft hat in der machtbestimmten Politik nichts verloren. Seit der Französischen Revolution versucht man nun Eigeninteresse und Solidarität zu verbinden.

Kristina Lunz: „Menschenrechtsverachtung darf niemals normalisiert werden“
Für gesellschaftlichen Wandel sind zwei Aspekte zentral, meint Kristina Lunz in ihrem neuen Buch: Empathie, um andere anzuerkennen und Widerstand, wenn Menschenrechte verletzt werden. Ein Gespräch über Universalismus als Leitplanke und die Gefahren selektiver Empathie.

Frans de Waal: „Der Mensch ist von Natur aus für Empathie und Kooperation begabt“
Vergangene Woche ist Frans de Waal gestorben. Der niederländische Primatenforscher verfolgte die Spur unserer Vorstellungen von Empathie und Moral viele Millionen Jahren zurück. 2012 sprachen wir mit ihm über sanfte Bonobos, gerissene Schimpansen und den Mythos vom „Lack der Zivilisation“.

Durch Verwundbarkeit verbunden
Die Corona-Krise zeigt in aller Deutlichkeit: Soziale Fürsorge muss von der Verletzlichkeit der anderen ausgehen, nicht von der eigenen Immunität. Ein Impuls von Sabine Hark.

Wie schaffen wir das?
Eine Million Flüchtlinge warten derzeit in erzwungener Passivität auf ihre Verfahren, auf ein Weiter, auf eine Zukunft. Die Tristheit und Unübersichtlichkeit dieser Situation lässt uns in defensiver Manier von einer „Flüchtlingskrise“ sprechen. Der Begriff der Krise, aus dem Griechischen stammend, bezeichnet den Höhepunkt einer gefährlichen Lage mit offenem Ausgang – und so steckt in ihm auch die Möglichkeit zur positiven Wendung. Sind die größtenteils jungen Menschen, die hier ein neues Leben beginnen, nicht in der Tat auch ein Glücksfall für unsere hilf los überalterte Gesellschaft? Anstatt weiter angstvoll zu fragen, ob wir es schaffen, könnte es in einer zukunftszugewandten Debatte vielmehr darum gehen, wie wir es schaffen. Was ist der Schlüssel für gelungene Integration: die Sprache, die Arbeit, ein neues Zuhause? Wie können wir die Menschen, die zu uns gekommen sind, einbinden in die Gestaltung unseres Zusammenlebens? In welcher Weise werden wir uns gegenseitig ändern, formen, inspirieren? Was müssen wir, was die Aufgenommenen leisten? Wie lässt sich Neid auf jene verhindern, die unsere Hilfe derzeit noch brauchen? Und wo liegen die Grenzen der Toleranz? Mit Impulsen von Rupert Neudeck, Rainer Forst, Souleymane Bachir Diagne, Susan Neiman, Robert Pfaller, Lamya Kaddor, Harald Welzer, Claus Leggewie und Fritz Breithaupt.
Fremdgehen, Haushalt, Begehren – Was Philosophen raten
Paare zerstreiten sich aus unterschiedlichen Gründen. Mindestens eine der folgenden Fragen aber spielt immer eine Rolle. Was würden Philosophen raten?

Kommentare
Vielleicht kommt Neid auf, wenn der Mensch etwas zu sehr haben will, was er just nicht haben kann, was jemand anderes hat. Wenige Menschen machen sich meiner Beobachtung nach aktiv Gedanken, was sie alles haben wollen, das Problem entsteht öfter unwillentlich, unterbewusst, vielleicht im Traume, manchmal stark, und im alltäglichen Denken kommt dann der fertige, vielleicht starke innere Wunsch nach dem "Traum" auf. Wenn dann jemand dies hat und man kann es nicht haben, fühlt man sich relativ unfähig und betrachtet mit Neid.
Zunehmend viel leisten und sich viel leisten können kann eine Weile helfen, kann aber auch begleitet sein von einer Verschiebung des Neids.
Was vielleicht besser hilft, so stell ich mir das vor, ist, zunehmend zu versuchen, sich und seine Gruppen nur als Mittel wahrscheinlich ausreichend zu befreien und dann wahrscheinlich Bestes für alle zu versuchen, so dass die Gedanken auch im Hintergrund kaum sofort, dafür auf längere Sicht Gemeinwohl als Zweck bekommen.
Ich danke für den Artikel und die Möglichkeit, zu kommentieren,