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Bild: LOGAN WEAVER on Unsplash

Impuls

Durch Verwundbarkeit verbunden

Sabine Hark veröffentlicht am 06 April 2020 2 min

Die Corona-Krise zeigt in aller Deutlichkeit: Soziale Fürsorge muss von der Verletzlichkeit der anderen ausgehen, nicht von der eigenen Immunität. Ein Impuls von Sabine Hark.

Sars-CoV-2 hat die Welt im Griff. Die Zahl der Infizierten sowie der an COVID-19 Erkrankten und Verstorbenen steigt, in vielen Staaten gelten weitreichende Ausgangsbeschränkungen. Abstand halten voneinander ist das Gebot der Stunde, #SocialDistancing und #StayAtHome die Devise des Alltags. Es sind Maßgaben, die uns, ungeachtet dessen, ob wir sie für vernünftig halten oder nicht, ob wir sie beflissen befolgen oder uns ihnen mehr oder weniger freiwillig beugen, vordergründig kontraintuitiv erscheinen. Denn: In der Krise rücken wir zusammen, nicht voneinander ab!

Dass aber auch Distanz halten eine Weise des Füreinander-Daseins sein kann, bei dem es gilt, von der Verwundbarkeit der anderen und nicht der eigenen auszugehen, müssen wir also offenkundig erst begreifen lernen. Corona erinnert uns indes nicht nur daran, dass wir immer schon in der Hand der anderen sind und genau dies die prekäre Bedingung des Lebens ist, sondern auch, dass wir lernen müssen, mit dem Virus zu leben, statt gegen ihn zu agieren. Physisch Abstand halten ist genau das: Im Wissen darum, dass wir mit dem Virus koexistieren, kommen wir anderen räumlich nicht zu nahe, bremsen es dadurch aus und verhindern so, bildlich gesprochen, dass es sich von uns huckepack nehmen lässt für sein tödliches Geschäft. Eine Praxis der Fürsorge, die von den anderen und ihrer Versehrtheit her denkt und nicht von der eigenen Immunität. #Physical Distancing ist, was Safer Sex im Zeitalter des HI-Virus war.

Wie wir daher heute tun, entscheidet, wie wir morgen leben werden: als kontaktreduzierte, an den Ausnahmezustand gewöhnte Monaden im Home Office oder als Gemeinschaft voneinander abhängiger Wesen, die in Freud und Leid verbunden und immer schon auf eine unterstützende Umwelt angewiesen sind. Wir alle sind abhängig von unterstützenden Infrastrukturen, von ökonomisch, kulturell, sozial und historisch je spezifischen Netzwerken und Bindungen sowie von Anerkennungsverhältnissen, die uns im Leben halten. Es ist eine Abhängigkeit, die wir nicht übergehen, hinter uns lassen können. Sie ist nicht verhandelbar, ein nicht-verfügbarer Umstand unseres Seins als körperliche Wesen.

Die Pandemie führt uns aber auch vor Augen, dass wir diese Strukturen der Unterstützung sowie die Netzwerke des Lebens dort, wo sie fehlen, auch und gerade unter der Bedingung ihres Fehlens beziehungsweise ihrer systematischen Verhinderung schaffen müssen: im eigenen, derzeit kontaktreduzierten Alltag genauso wie auf den griechischen Inseln, vor den Küsten Libyens, in den Asylunterkünften Brandenburgs oder in überfüllten Hospitälern. Das ist, was jetzt zu tun ist: Von der Verwundbarkeit der anderen ausgehend handeln, im Wissen darum, dass es nicht SARS-CoV-2 allein ist, das tötet, sondern die Verweigerung, mit anderen Wesen, menschlichen wie nicht-menschlichen, zu denken, sowie der politisch induzierte Mangel an unterstützenden Infrastrukturen und Solidarität. •

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