Was heißt hier Ideologie?
In gegenwärtigen politischen Debatten ist „Ideologie“ ein Kampfbegriff: Ideologen sind verblendet. Der Ideologiekritiker indes wähnt sich über jede Kritik erhaben. Doch gibt es überhaupt einen Standpunkt jenseits der Ideologie? Und was meint dieses Wort eigentlich genau? Eine philosophiegeschichtliche Spurensuche.
In den letzten Jahren erfährt ein Begriff wieder Konjunktur, der mit dem Ende des Kalten Krieges in der Mottenkiste der Geschichte verschwunden war: Ideologie. Egal welche Partei oder welche Zeitung, immer häufiger werden die politischen Gegner und deren Politik als ideologisch zurückgewiesen. Etwa wenn Friedrich Merz sagt, dass der Atomausstieg nichts mit Rationalität zu tun habe, sondern Ideologie sei, wenn sich die AfD in ihrem Parteiprogramm gegen eine „Ideologie des Multikulturalismus“ richtet oder Sascha Lobo das Beharren auf der Schuldenbremse und die damit zusammenhängende Austeritätspolitik als eine in Ideologie gegossene Missgunst verschreit. Um von der viel beklagten, angeblichen Gender-Ideologie ganz zu schweigen. Es gibt inzwischen so viele Ideologieanschuldigungen, dass man sich fragen kann, wie viel Sinn eine solche Zuschreibung überhaupt macht. Wovon reden wir eigentlich, wenn wir über Ideologien sprechen? Und kann uns das Konzept helfen, die Wirklichkeit besser zu verstehen?
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