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Bild: Newscom / SCMP (Imago)

Impuls

Wege der Metamoderne – entsteht hier eine neue Epoche?

Maik Hosang veröffentlicht am 02 April 2025 10 min

Haben wir das Ende der Geschichte schon erreicht? Mitnichten, sagen die Vertreter einer Bewegung, die Vor-, Hoch- und Postmoderne zu einer neuen Weise des Lebens, Arbeitens und Denkens verschmelzen sieht: die Metamoderne. Teil zehn und Abschluss unserer Reihe zur Philosophie des 21. Jahrhunderts. 

Lesen Sie hier die bisherigen Texte der Reihe:

• Nach der Postmoderne: Was gibt es Neues im 21. Jahrhundert?
• Neuer Realismus – Der Mensch ist kein Idiot
• Experimentelle Philosophie – Der Stuhl muss brennen
• Nikita Dhawan: „Wir tragen das Erbe des Kolonialismus in uns“
• Katharina Hoppe: „Die Neuen Materialismen wollen mit dem Anthropozentrismus brechen“
• Jens Soentgen: „Die Neue Phänomenologie will die durchschnittliche Lebenserfahrung möglichst genau darstellen“
• Queer Theory: Freischwebende Artefakte
• Daniel Leese: „In deutschen Debatten dient China oft nur als Chiffre” 

• Italian Theory: Raum und Rebellion


 

Kulturen sind wie ein sich ständig verändernder Fluss, ein permanentes Entstehen und Vergehen von Gesellschaften und deren Selbstreflexionen in Sprache, Kunst und Wissenschaften. Dennoch lassen sich darin größere Epochen voneinander abgrenzen, die sich jeweils durch bestimmte kulturelle Muster (Meme, Symbole, Werte, Normen, Gewohnheiten, Techniken, Wirtschafts- und Sozialformen etc.) auszeichnen. Die gängige moderne Sozial- und Kulturwissenschaft unterscheidet dabei meist drei in ihren Mustern stark divergierende Epochen: Vormoderne, Moderne und Postmoderne. Seit einigen Jahren entwickelt sich mit Blick auf die Gegenwart und Zukunft jedoch eine weitere Differenzierung und entsprechende Begrifflichkeit: die Metamoderne.

Die Entwicklung der modernen Gesellschaft, die sich im Unterschied zur vormodernen Gesellschaft durch Arbeitsteilung, Effizienz und Rationalität auszeichnet, war schon immer von zahlreichen Initiativen begleitet, die sich dieser Effizienzlogik teilweise entzogen. So entstanden zum Beispiel Sebastian Kneipps Impulse für naturverbundene Spiritualität und Gesundheit; die bereits Mitte des 19. Jahrhunderts nach dem Leipziger Arzt Daniel Gottlob Moritz Schreber benannte Gartenbewegung oder die, sog. Jugendbewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts, die auch neue Kunstformen wie dem Jugendstil hervorbrachte. All die dabei aktiven Menschen verspürten Sehnsucht nach ganzheitlich-erfüllteren Formen des Lebens und Arbeitens, der Kunst und Kultur. Da damals jedoch die progressiven wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Entwicklungspotenziale der Moderne noch nicht ausgeschöpft waren, blieben diese Bewegungen letztlichendlich Randerscheinungen verschiedener Bereiche, die keinen gemeinsamen Nenner oder Fokus zu haben schienen.

 

Moderne, Postmoderne, Vormoderne

 

Das scheint sich jedoch zu ändern, und ein gemeinsamer Nenner entsteht. In ihrem 2010 erschienenen Aufsatz Notes On Metamodernism schlugen die Kulturtheoretiker Timotheus Vermeulen und Robin van den Akker den Begriff der Metamoderne als übergreifende Kategorie für verschiedene Tendenzen vor, die sowohl über die Kennzeichen der Moderne als auch der Postmoderne hinausgehen.

Sie entdeckten diese neuen Tendenzen und Qualitäten zuerst in der Kunst, insbesondere in neoromantischen Arbeiten junger Künstler. Diese „metamoderne Sensibilität" beschrieben sie unter anderem als eine Art „informierter Naivität“ und als „pragmatischen Idealismus“ und verstanden diese auch als kulturelle Reaktionen auf die jüngsten globalen Entwicklungen und Ereignisse, wie den Klimawandel, die politische Instabilität und die digitale Revolution. 

Das Präfix „meta“ beziehen sie dabei bewusst auf Platons Begriff der Metaxie, der eine Bewegung zwischen entgegengesetzten Polen und darüber hinaus bezeichnet. 

Vermeulen und van den Akker charakterisieren die Metamoderne als eine kulturelle Entwicklung, die nach der Moderne und der Postmoderne kommt und Qualitäten beider integriert. Daher ist es für das Verständnis der Metamoderne hilfreich, die Werte, Codes und Organisationsformen der Moderne und Postmoderne im Kopf zu haben:

- Die Moderne glaubt an Fortschritt, Vernunft und Objektivität. Die Postmoderne zweifelt an diesen Idealen und betont Relativität, Vielfalt und Ironie. Die Metamoderne schwingt zwischen diesen Polen hin und her und sucht nach einer Synthese, die beide Perspektiven berücksichtigt.

- Die Moderne strebt nach einer universellen Wahrheit, die für alle gültig ist. Die Postmoderne lehnt diese Möglichkeit ab und akzeptiert nur lokale, kontextuelle und konstruierte Wahrheiten. Die Metamoderne versucht, eine neue Form von Wahrheit zu finden, die sowohl absolut als auch relativ ist, indem sie sich auf das Erleben, das Empfinden und das Mitfühlen stützt.

- Die Moderne vertraut auf die großen Erzählungen der Geschichte, der Politik und der Kunst. Die Postmoderne dekonstruiert diese Erzählungen und zeigt ihre Widersprüche, Brüche und Machtverhältnisse auf. Die Metamoderne erfindet neue Erzählungen, die sich ihrer eigenen Fiktionalität bewusst sind, aber dennoch eine Bedeutung und einen Sinn stiften wollen.
 

Paradoxe Sprachcodes

 

Aus der Verbindung von vormodernen, modernen und postmodernen Qualitäten entstehen auch neue, teilweise paradoxe Sprachcodes wie ironische Ernsthaftigkeit, pragmatischer Idealismus, informierte Naivität und magischer Realismus. Da diese Gedanken und Gefühle für unser an moderne und postmoderne Codes geschultes  Denken noch ungewohnt sind, folgen einige Beispiele zur Veranschaulichung:

- Ironische Ernsthaftigkeit: Zum Beispiel eine Diskussion über Sinnfragen, bei der die Teilnehmenden sowohl ernsthafte Fragen zur Bedeutung des Lebens stellen als auch humorvolle Anspielungen auf spirituelle Themen machen.

- Pragmatischer Idealismus: Wenn Menschen sich für soziale oder politische Veränderungen einsetzen, indem sie pragmatische Ansätze wählen, die auf idealistischen Werten basieren. Dies könnte eine Gruppe sein, die nachhaltige Lebensstile fördert, indem sie konkrete Schritte zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks realisiert und weiterempfiehlt.

- Informierte Naivität: Ein Beispiel könnte eine Kunstausstellung sein, die auf den ersten Blick naiv und einfach erscheint, aber bei genauerem Betrachten komplexe soziale oder philosophische Botschaften enthüllt.

- Magischer Realismus: Wenn in literarischen Werken oder Filmen fantastische Elemente in realistische Settings eingebettet werden, um metaphorische oder allegorische Bedeutungen zu transportieren. Ein Beispiel wäre ein Roman, in dem Menschen in einer alltäglichen Welt mit magischen Ereignissen konfrontiert werden, die symbolisch für psychologische Konflikte stehen.

- Im Unterschied zur Skepsis und Beliebigkeit der Postmoderne erkennt und akzeptiert die Metamoderne auf eine neue, reflektierte und herrschaftsfreie Weise auch Qualitäten wie Fortschritt, Humanismus, Liebe, Träume und Visionen.

- Dass die bisher erst in Ansätzen sichtbare Metamoderne mehr sein könnte als eine kurzlebige Mode zeigt sich daran, dass sie zuerst in der Kunst entdeckt wurde, aber bei näherem Hinschauen auch in anderen Bereichen bereits nachweisbar ist.

 

Eine neue gesellschaftliche Epoche
 

Es gibt verschiedene Konzepte, um Epochen oder Entwicklungsstufen der Menschheitsgeschichte zu unterscheiden. Einige dieser Konzepte, wie Oswald Spenglers „Der Untergang des Abendlandes“ oder Arnold Toynbees „Der Gang der Weltgeschichte“, betrachten die Geschichte vor allem als Entstehen, Aufstieg und Vergehen von verschiedenen Kulturen. Andere sehen zwar auch das Entstehen und Vergehen von Kulturen, erkennen darin jedoch auch eine tendenzielle Weiterentwicklung von naturwissenschaftlichen Erkenntnissen, technischen Errungenschaften, sozialen Strukturen und humanen Kompetenzen. Dazu gehören die Ansätze von Johann Gottlieb Fichte, Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Karl Marx, Max Scheler und Jürgen Habermas, aber auch weniger bekannte Theorien, wie Jean Gebsers und Clare Graves‘ Kompetenz- und Wertentwicklungsmodelle von Individuen, Organisationen und Gesellschaften, die oft als „Spiral Dynamics“ oder „integrales Entwicklungsmodell“ bezeichnet werden.

 

Bewusstseins- und Persönlichkeitsentwicklung

 

Verschiedenen Entwicklungspsychologen (Erik Erikson, Jean Piaget, Clare Graves, Jane Loevinger, Susanne Cook-Greuter u. a.) erkannten, dass Menschen verschiedene Stadien ihrer kognitiven, moralischen, emotionalen und existenziellen Kompetenzen durchlaufen.  Kinder entwickeln sich zunächst von präverbalen Stadien zu konkreten und relativ einfachen Denkweisen. Im Erwachsenenalter  folgen abstraktere und konventionellere Denk- und Beziehungsweisen, die sich  später häufig  zu postkonventionellen und integrierten Kompetenzformen weiterentwickeln. Neuere Forschungen, wie die des Bewusstseinsforschers Udo Boessmann, erkennen in den zuletzt genannten Stadien auch Qualitäten von Metakognition bzw. Metabewusstsein und beschrieben diese wie folgt: 

- die Beobachtung und Steuerung unser eigenen Gedächtnis-, Denk- und Lernvorgänge;

- die Fähigkeit zu zweifeln, uns selbst und unsere Erfolge und Misserfolge zu reflektieren sowie Prioritäten setzen zu können;

- eine selbstkritische und selbstverantwortliche Haltung gegenüber unserer Willensfreiheit;

- die Fähigkeit zur Selbsttranszendenz;

- die Fähigkeit, zwischen unserer eigenen Perspektive und fremden Perspektiven hin und her zu wechseln;

- die Fähigkeit, andere empathisch und zugleich realistisch wahrzunehmen.

 

Ein soziales und politisches Projekt
 

Im Buch The Listening Society: A Metamodern Guide to Politics identifiziert ein unter dem Synonym Hanzi Freinacht bekanntes nordeuropäisches Forscherduo auch praktische Ansätze einer neuen, metamodernen Politik. Diese erkennen sie im wachsenden Trend zu einer durch internetbasierte Methoden leichter als bisher möglichen direkten Demokratie in Form von Volksabstimmungen und Volksbegehren. Darüber hinaus erkennen sie insbesondere bei der jungen Generation neue Ansätze von wertebasierten, aber nicht dogmatischen, sondern für paradoxe Weltsichten und Handlungsziele offenen sozialen Bewegungen. Dazu gehören auch Ideen, Konzepte und Ansätze für eine Weiterentwicklung des Wohlfahrtsstaates.

 

Wirtschaftliche Innovation

 

2014 veröffentlichte der Organisationsforscher Frederic Laloux sein weltweit viel beachtetes Werk Reinventing Organizations über und für Unternehmen, die über moderne und postmoderne Organisationsformen hinausgehen. Darin untersucht er bei ihren Mitarbeiter:innen und Kund:innen außergewöhnlich beliebte und auch wirtschaftlich sehr erfolgreiche Unternehmen aus verschiedensten Branchen: Automobilzulieferer, Energieversorgung, Nahrungsmittelsektor, Software, Bildung, Gesundheit und Pflege. Er erkennt und beschreibt insbesondere drei neue Organisationsprinzipien, die sich den Werten und Tendenzen der Metamoderne zuordnen lassen: Selbstführung, Suche nach Ganzheit und Orientierung an einem evolutionären Sinn. 

Durch Selbstführung werden Entscheidungen nicht nur von wenigen Manager:innen getroffen, sondern von vielen Mitarbeiter:innen, die in ihren jeweiligen Aufgabenbereichen die konkreten Herausforderungen sachgerechter erspüren und lösen können. Zugleich wachsen dabei ihre Selbstkompetenz und ihr Selbstvertrauen und damit die Produktivität des Ganzen. 

Bei der Ganzheit geht es darum, möglichst die gesamte Tätigkeit, die Arbeitsplätze und auch das Arbeitsumfeld der Organisation so zu gestalten, dass Menschen sich dabei wohlfühlen, ihre Potenziale entfalten und möglichst viel von sich selbst in ihre Arbeit einbringen können.

Auch durch die Erweiterung der Unternehmensziele über Effektivitäts- und Profitorientierung hinaus auf einen evolutionären Sinn entstehen neue Kraftquellen. Die Sehnsucht nach einer Arbeit, die in der Welt eine sinnvolle Aufgabe erfüllt, spüren viele Menschen tief in sich. Bietet ihre Organisation ihnen die Chance, diese Sehnsucht zu aktivieren, fühlen sich die beteiligten Menschen verbunden mit der größeren Energie der Evolution und sind leichter in der Lage, ihre eigene Kreativität, Weisheit und Lebenskraft zu entfalten. 

An Laloux’ Forschungen anknüpfend, entwickelte ein internationales Netzwerk von Unternehmern und Unternehmensberatern die „Reinventing Organizations Map“ - eine webbasierte Bildungsplattform mit interaktiven Elementen. Sie soll Organisationen weltweit dabei unterstützen, ein tieferes Bewusstsein für die Menschen, die dort arbeiten, ihre Kunden und ihre Umgebung zu entwickeln und diese Werte in ihren  Strukturen zu verwirklichen.

 

Metamoderne Transzendenz

 

Humanwissenschaftler wie Viktor Frankl oder Abraham Maslow verwiesen bereits vor Jahrzehnten auf „höhere“ menschliche Potenziale, welche über die in moderner und postmoderner Psychologie dominierenden naturwissenschaftlichen und defizitorientierten Sichtweisen hinausgehen. Frankl bezeichnete diese als Sinn- und Maslow als Transzendenzbedürfnisse. In letzter Zeit thematisiert u.a. Hartmut Rosa ähnliche Qualitäten als „vertikale Resonanzbedürfnisse“. In seinem Buch Demokratie braucht Religion beschreibt er, dass klassische Religionen wie Judentum, Christentum, Hinduismus, Buddhismus, Islam dieses Bedürfnis zwar mehr oder weniger dogmatisch abdeckten, aber dennoch auf eine zutiefst menschliche Sehnsucht nach Resonanz mit einem beseelten Kosmos verweisen. Im Gegensatz zum Universum der modernen Naturwissenschaft, das als  schweigend, gleichgültig, kalt oder feindlich erscheint, wird dieser Kosmos als zuhörend und im besten Fall sogar liebevoll antwortend wahrgenommen. Noch einen Denkschritt weiter wagte sich ihrerzeit bereits die neuerdings wiederentdeckte Philosophin Simone Weil. Sie schreibt: „Ihrer wahren Wesensbestimmung nach ist die Wissenschaft das Studium der Schönheit der Welt. Die Erfahrung des Guten gewinnt man nur, indem man es vollbringt. Deshalb ist das einzige Organ für den Kontakt mit der Existenz die Akzeptanz die Liebe“. Eine an die Gedanken Anaxagoras, Platons und anderer früher Philosophen anknüpfende Identifikation des Kosmos mit Qualitäten wie Bewusstsein, Schönheit und Liebe, welche gegenwärtig in Anknüpfung an die Quanteninformationsfeldforschungen von Federico Faggin überraschende Aktualität gewinnen.

 

Oszillation und Faszination der metamodernen Bewegung

 

Um die wachsende Faszination der Ideen der Metamoderne zu verstehen, sei abschließend noch ein Exkurs in den sowohl modern als auch postmodern weitgehend verdrängten Begriff des Geistes dieser Epoche gewagt. Warum ermutigen und begeistern die Denk- und Gefühlsansätze der Metamoderne fast  jeden, der sich näher mit ihnen beschäftigt?

Vermeulen und van den Akker bezogen wie bereits angedeutet die Vorsilbe „meta“ bewusst auf Platons Metaxie und verbanden damit zwei wesentliche Bedeutungsakzente: Zum einen pendelnde, schwingende und oszillierende Bewegungen zwischen verschiedenen, teilweise entgegengesetzten Polen. Und zum anderen eine aus solcher Schwingung zwischen Gegensätzen hin und wieder erwachsende Bewegung darüber hinaus: in neue Strukturen des Fühlens, auf neue Ebenen des Bewusstseins, zu neuen Perspektiven von Kunst, Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft.

Als markante Beispiele metamoderner Oszillationen werden oft Moderne und Postmoderne selbst, aber auch Aufrichtigkeit und Ironie, oder das Persönliche und das Politische genannt. Bei näherem Hinschauen lassen sich Annäherungen und Spiele von Gegensätzen jedoch auch in vielen anderen Facetten der Gegenwart finden. So in den Polaritäten von: Natur und Technologie, Romantik und Effizienz, Produktivität und Gemeinwohl, Kreativität und Co-Kreativität, Intensität und Distanz, Sinn und Spiel, Verbundenheit und Freiheit, Sein und Bewusstsein, Fühlen und Wissen, Immanenz und Transzendenz.

Worum es dabei insgesamt geht, sei abschließend mit Gedanken von Lene Rachel Andersen, eine der Vordenkerinnen der Metamoderne, ausgedrückt: „Unsere eigenen Emotionen und unser Verständnis der Welt sind die größte Herausforderung, wenn es darum geht, unseren kollektiven kulturellen Code zur Metamoderne aufzuwerten. Um dieser Herausforderung gerecht zu werden, brauchen wir neue Sinnstiftung, neue Kunst, neue Philosophie, neue soziale Orte, neue Ästhetik, neue Erzählungen, neue Bildung und vieles mehr. Glücklicherweise kann das alles sehr unterhaltsam und lustig sein, wenn es gut gemacht wird.“ •

 

Maik Hosang ist Philosoph, Sozialökologe und Zukunftsforscher. 2024 erschien von ihm zusammen mit Gerald Hüther (Hg.): Die Metamoderne: Neue Wege zur Entpolarisierung und Befriedung der Gesellschaft, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen.

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