Nikita Dhawan: „Wir tragen das Erbe des Kolonialismus in uns“
Ist der europäische Kolonialismus schon Geschichte? Mitnichten, schreibt die politische Theoretikerin Nikita Dhawan in ihrem neuen Buch. Ein Gespräch über Europas zwiespältiges Erbe, Ignoranz gegenüber unserer Ignoranz und die Grundzüge des Postkolonialismus – Teil vier unserer Reihe über Philosophie des 21. Jahrhunderts.
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Nikita Dhawan: „Wir sollten versuchen, bessere Kantianer zu sein als Kant“
Europa rühmt sich der Aufklärung, hat deren Ideale jedoch durch den Kolonialismus verraten. In ihrem neuen Buch zeigt die Politikwissenschaftlerin Nikita Dhawan Wege auf, wie sich das aufklärerische Erbe von seinen vergifteten Anteilen befreien und für den Kampf gegen Unterdrückung einsetzen lässt.

Veye Tatah über Geschichte und Gegenwart des Kolonialismus
Welche Aufgabe hat Deutschland im Hinblick auf das koloniale Erbe? Wie sollte man mit philosophischen Klassikern wie Immanuel Kant umgehen, die sich in ihren Texten u. a. rassistisch geäußert haben? Können wir angesichts des aktuellen Aufklärungsprozesses optimistisch in die Zukunft blicken? Auf der diesjährigen phil.cologne sprechen wir im Videointerview mit Veye Tatah über Geschichte und Gegenwart des Kolonialismus. Veye Tatah ist Gründerin des Vereins Africa Positive und Chefredakteurin des gleichnamigen Magazins. Seit 2018 leitet sie das neugegründete Africa Institute for Media, Migration and Development (AIMMAD). Für ihr Engagement erhielt sie im Februar 2010 das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Wege der Metamoderne – entsteht hier eine neue Epoche?
Haben wir das Ende der Geschichte schon erreicht? Mitnichten, sagen die Vertreter einer Bewegung, die Vor-, Hoch- und Postmoderne zu einer neuen Weise des Lebens, Arbeitens und Denkens verschmelzen sieht: die Metamoderne. Teil zehn und Abschluss unserer Reihe zur Philosophie des 21. Jahrhunderts.

Pragmatisch. Praktisch. Gut?
Menschen als Pragmatiker zu bezeichnen, ist ein zwiespältiges Lob. Das gilt im Alltag, derzeit aber besonders in der Politik. Pragmatismus gehört zu den Kardinaltugenden unserer Epoche. Doch zugleich impliziert er Ideenarmut und Prinzipienlosigkeit. Besonders in Deutschland besitzt die aus den USA stammende Denktradition ein zweifelhaftes Image. Sie gilt als rein zweckorientiert, theoriefern und allzu marktkonform. Dabei ist der Pragmatismus eine philosophische Bewegung, der es vor allem um eines geht: eine radikale Erneuerung der liberalen Demokratie. Also auf zur Tat!
Peter Sloterdijk: „Europas Vorsprung vor den anderen Weltmächten beruht auf seinem tragischen Erbe“
Der alte Kontinent wirkt müde und zerstritten. Andere geben den Ton an. Wird Europa zum westlichen Zipfel Asiens? Oder gibt es etwas, das bleibt? Ein Gespräch über das Erbe Roms, kulturellen Kannibalismus und die Weisheit der europäischen Institutionen.

Achille Mbembe: „Ich gehöre nicht zur Denkschule des Postkolonialismus“
Die Erde ist ein Projekt, das die Menschen erst noch verwirklichen müssen, wenn sie nicht das Lebendige und sich selbst zerstören wollen. Dazu müssen wir jedoch unser Denken erweitern und unsere Kategorien erneuern. Ein Gespräch mit dem Philosophen Achille Mbembe über den Wert afrikanischer Mythen für die Bewältigung der ökologischen Krise.

Das Erbe der Sklaverei
Herrschaft und Management: Vier neue Bücher untersuchen, wie Kolonialismus, Sklaverei und Kapitalismus zusammenhängen – und wie diese unkenntlich gemachte Verbindung den Aufschwung des Westens erst ermöglichte.

Was nach dem Rückblick kommen könnte
„Posthistoire“, „Postmoderne“, „Postkolonialismus“: Der Philosoph Dieter Thomä verabschiedet die Vorsilbe „Post-“ – und plädiert für Schwellenlust statt Disruption.
