Der Grenzgänger
Adam Bast (Adam Bast) übt als Jäger in Brandenburg eine Tätigkeit aus, die als Sinnbild archaischer Männlichkeit gilt. Zugleich identifiziert er sich als queer, also als jemand, der nicht der klassischen Geschlechterordnung entspricht. Wie passt das zusammen?
Dicht an dicht sitzen wir an einem Herbstabend auf dem schmalen Hochsitz und schauen durch den Wald aufs Feld. Die Sonne geht unter und malt silbergolden auf die verschatteten Baumstämme, das Feld vor uns leuchtet. Ein kühler Wind geht und lässt die Blätter rauschen. Neben mir sitzt Adam Bast und hält das geladene Gewehr. Er lässt mich durchs Zielfernrohr schauen, dann durchs Fernglas. „Es gibt hier einen Rehbock, der hier seinen Einstand hat, den hab ich immer wieder mal gesehen“, bemerkt Adam. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mir einen „Jagderfolg“ für diesen Abend wünsche.
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