Der Kampf um den stillen Ort
Jeden Morgen entleert fast eine halbe Milliarde Inder ihren Darm im Freien, was große gesundheitliche Probleme für die Bevölkerung mit sich bringt. Um dem abzuhelfen, möchte der Premierminister Narendra Modi ein „sauberes Indien“ und bis zum Jahr 2019 alle Haushalte mit Toiletten ausstatten. Doch der Bau von sanitären Anlagen ist auch eine kulturelle Baustelle: Beim Versuch, das Verhalten von Millionen Individuen zu verändern, wird Indien zu einem großen Experimentierfeld für biopolitische Strategien.
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Sophie Landrin: „Modis Indien hat den Boden der säkularen Demokratie verlassen“
Narendra Modi hat den indischen Staat seit seinem Amtsantritt 2014 grundlegend verändert. Demokratierückbau, wachsende Ungleichheit, mehr Privilegien für Hindus. Sophie Landrin spricht über den ehemaligen Teekellner, der zum ultranationalistischen Premierminister und autoritären Guru wurde.

Sehnsucht nach Indien
Am 15. August feierte die Republik Indien ihren 75. Unabhängigkeitstag. Die Welt ist indes abhängiger denn je vom bald bevölkerungsreichsten Land der Welt. Wie indisch bei uns gefühlt, gedacht und gehandelt wird, zeigt ein Streifzug durch Kultur, Philosophie und Politik.

Maske der Demokratie
Driftet Modis Indien ins Autoritäre ab? Oder ist es die Zukunft der Demokratie?

Der Körper ist eine Baustelle
Auf natürliche Weise schön zu sein, ist ein sorgsam gepflegtes Ideal. Der bearbeitete, ausgestellte Körper hingegen wird zum Signum eines „bösen“ Schönheitswahns. Aber gibt es überhaupt so etwas wie einen ganz natürlichen Körper? Und wer fände ihn schön?
Milliarden für Ideen
Es muss kein Fußballverein oder Düsenjet sein. Immer mehr sogenannte Superreiche geben einen Großteil ihres Vermögens für philanthropische Projekte aus. Auch die Philosophie ist davon mittlerweile betroffen. 500 Millionen Dollar plant allein der deutsch-amerikanische Investor Nicolas Berggruen für die Ausarbeitung neuer Leitideen bereitzustellen. Lassen sich große Gedanken erkaufen? Und falls ja, mit welchen Zielen?
Iris Därmann: „Kafka konfrontiert uns mit unserer Faszination an der Folter“
Nirgends treten die Abgründe von Macht so deutlich zutage wie in Kafkas „Strafkolonie“. Im Gespräch erklärt Iris Därmann, was die Erzählung über jene verrät, die Gewalt ausüben oder dabei zusehen.

Der Papst im Puffmantel ist kein Untergangsprophet
Millionenfach wurden jüngst KI-generierte Bilder von Papst Franziskus in einem modischen Mantel geteilt und mindestens genauso oft das nun endgültige Ende der Wahrheit prophezeit. Langsam, meint Jörg Scheller, Fakten sind schon immer gemacht.

Kann uns die Liebe retten?
Der Markt der Gefühle hat Konjunktur. Allen voran das Geschäft des Onlinedatings, welches hierzulande mit 8,4 Millionen aktiven Nutzern jährlich über 200 Millionen Euro umsetzt. Doch nicht nur dort. Schaltet man etwa das Radio ein, ist es kein Zufall, direkt auf einen Lovesong zu stoßen. Von den 2016 in Deutschland zehn meistverkauften Hits handeln sechs von der Liebe. Ähnlich verhält es sich in den sozialen Netzwerken. Obwohl diese mittlerweile als Echokammern des Hasses gelten, strotzt beispielsweise Facebook nur so von „Visual-Statement“-Seiten, deren meist liebeskitschige Spruchbildchen Hunderttausende Male geteilt werden. Allein die Seite „Liebes Sprüche“, von der es zig Ableger gibt, hat dort über 200 000 Follower. Und wem das noch nicht reicht, der kann sich eine Liebesbotschaft auch ins Zimmer stellen. „All you need is love“, den Titel des berühmten Beatles-Songs, gibt es beispielsweise auch als Poster, Wandtattoo, Küchenschild oder Kaffeetasse zu kaufen.