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Bild: Cdd20 (Pixabay)

Essay

Sterben, bis es besser wird – Depressionen sagen und denken

Julien De Sanctis veröffentlicht am 15 Juni 2023 12 min

Depression ist ein fast banaler Begriff geworden. Ihre Realität bleibt jedoch unerträglich. Julien De Sanctis, ein junger Philosoph, beleuchtet in diesem persönlichen Bericht den Schrecken, aber auch die tiefe philosophische Bedeutung der Krankheit.

 

Es gibt Hilfe, auch in scheinbar ausweglosen Situationen. „Ich weiß nicht mehr weiter“, „Ich kann nicht mehr“: Wenn Ihre Gedanken darum kreisen, sich das Leben zu nehmen, versuchen Sie unbedingt, mit jemandem darüber zu sprechen – egal, ob Familie, Freunde oder Menschen, die sich auf diese Themen spezialisiert haben.


Schnelle Hilfe: Telefonseelsorge (0800 111 0 111), Nummer gegen Kummer (116 111), Polizei (110), Rettungsdienst (112).


Was bedeutet „Leben“, wenn man an einer Depression leidet? Wie wird das Leben gelebt, wenn man in den sauren Gewässern dieser Krankheit badet, wenn Leben und Leiden auf fatale Weise miteinander verschmelzen? Die Depression reduziert das Leben auf die Subsistenz, die reine Selbsterhaltung. Sie ist ein Schleier, der unseren Zugang zur Welt und zu uns selbst verstellt. Sie ist eine Krankheit der Erfahrung und des Erscheinens, die unsere Wahrnehmung auf ein und denselben Schlüssel zur Interpretation der Realität, auf ein und dieselbe Existenzmodalität reduziert: eine unsägliche, verzweifelte und hoffnungslose Angst. Aber wie kann man diese Erfahrung ausdrücken und denken? Wie lässt sich etwas, dessen Gegenstand ein nicht mitteilbares Leiden ist, in Worte fassen und bewahren? Versuchen wir es.

 

Meer der Rastlosigkeit

 

Die Monate April und Mai 2019 hätten die aufregendsten meines Lebens werden sollen. Meine Frau und ich wollten drei Wochen nach Japan reisen, der „anderen Seite des Mondes“ – um es mit den Worten von Claude Lévi-Strauss zu sagen –, für die ich eine ebenso unwiderstehliche wie zweideutige Leidenschaft hege, voller Freude und Melancholie. Ich hatte noch nie zuvor einen Langstreckenflug erlebt und obwohl ich Angst vor der Aussicht hatte, elf Stunden in der Stratosphäre eingesperrt zu sein, machte die Aufregung die Reise fast angenehm. Mein erster Tag am Flughafen verlief reibungslos. Ich weiß noch, wie ich durch die Korridore des Flughafens Tokio-Haneda ging und ein Gefühl der Unwirklichkeit verspürte. Wie konnte ich nur so lange warten, um hierherzukommen? Wie konnte ich so leidenschaftlich und gleichzeitig so abwartend sein? Was uns fasziniert, kann eben manchmal auch erschrecken. Wie dem auch sei, dieser erste Tag war von makelloser Begeisterung geprägt. Unser Hotel befand sich im Geschäftsviertel Akasaka, das bei reichen Auswanderern und – laut Reiseführern – bei Luxus-Shoppern sehr beliebt ist. Da wir weder das eine noch das andere sind, wählten wir das Hotel vor allem wegen seiner Ruhe und seiner idealen Lage im Herzen von Tokio. Akasaka war weit entfernt von der deprimierenden Défense in Paris und erwies sich als sehr angenehm. Unser Zimmer lag an einer belebten Straße mit hellen Restaurants, in denen man von Noren – traditionellen japanischen Vorhängen – und Dampf begrüßt wird, kurz bevor das energische „irasshaimase!“ – ein Ausdruck, der verwendet wird, um einen Kunden zu begrüßen, der ein Geschäft betritt – ertönt.

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Übersetzt von
Pascal Schlueter
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Kommentare

Armin | Montag, 19. Juni 2023 - 18:08

Ich habe meinen Kommentar noch einmal überarbeitet.

Depression kennen neben Menschen nach meiner Kenntnis auch viele Säugetierarten.

Im Leben der Menschen, um im Wortbild "Depression" zu bleiben, führen manche Prozesse zu einem Anstieg der, sagen wir, inneren Lebendigkeit, andere zu einem Abfall jener Lebendigkeit. Beide Prozesse könnte man, so schätze ich, im Leben der meisten gesunden Menschen finden. Und es scheint mir gut, wenn man beide Prozesse kennt, und damit seine Welten im Wissen um beide Prozesse gestaltet.

Vielleicht ist weniger hilfreich, Depression zu heilen und mehr, Depression erträglich zu machen, damit man in Kontakt mit der Erfahrung bleibt, und seine Welten im Wissen um Depression gestaltet.

Als langfristige persönliche und globale Verbesserung stelle ich mir vor, dass es gut sein könnte, zu versuchen, sich selbst und die Gruppen, von welchen man Teil ist, nur ausreichend zu befreien, und dann zu versuchen, was am besten für alle scheint. Das könnte man sich dann vielleicht als persönliche Depressionsreduktion durch größeren Sinn und als gesellschaftliche Depressionsreduktion durch verbessertes Gesellschaftsklima vorstellen.

Ich danke wieder für den Artikel und die Möglichkeit, zu kommentieren.

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