Direkt zum Inhalt
Menu Top
    loginAnmelden shopping_basketHefte kaufen assignment_addAbonnieren
Navigation principale
  • Startseite
  • Impulse
  • Essays
  • Philo.live!
  • Gespräche
  • Hefte
  • Sonderausgaben
  • Philosophen
  • Begriffslexikon
  • Bücher
  • Kulturanzeiger
rechercher
 Philosophie Magazin - Impulse für ein freieres Leben
Menu du compte de l'utilisateur
    loginAnmelden shopping_basketHefte kaufen assignment_addAbonnieren
Navigation principale
  • Startseite
  • Impulse
  • Essays
  • Philo.live!
  • Gespräche
  • Hefte
  • Sonderausgaben
  • Philosophen
  • Begriffslexikon
  • Bücher
  • Kulturanzeiger
Tag - Body

Bild: © akg-images

Essay

Vom Nutzen der nutzlosen Kunst

Theresa Schouwink veröffentlicht am 02 Februar 2024 6 min

In jüngster Zeit wird Kunst oft daran gemessen, welche moralischen Inhalte sie vermittelt. Aber wird man dem, was Kunst ausmacht, damit gerecht? Friedrich Schiller, der Kants Ästhetik mit Begeisterung liest, zeigt, dass der moralische Wert in etwas anderem liegt.

 

In welchem Verhältnis stehen Kunst und Moral? In den letzten Jahren scheint sich die Auffassung durchzusetzen, es sei Aufgabe der Kunst, moralische Inhalte zu vermitteln. Sie sei also daran zu messen, welche Botschaften sie sende, welche Personen und Themen sie auf welche Weise repräsentiere beziehungsweise ihnen eine Plattform biete. Die Trennung zwischen Autor und Werk wird dabei zunehmend aufgehoben, sodass auch die moralischen Verfehlungen und Vorzüge des Urhebers zur Beurteilung herangezogen werden. Entsprechend diesen Kriterien werden einerseits Bücher umgeschrieben, Bilder abgehängt und Popsongs aus den Radioprogrammen genommen; andererseits Förderungen, Stipendien und Auszeichnungen vergeben. Demgegenüber stehen diejenigen, für die Kunst und Moral überhaupt nichts miteinander zu tun haben. Für sie besteht der ästhetische Standpunkt im Extremfall darin, selbst größte Grausamkeit als reizvolles Spektakel zu betrachten. Ästhetische Meisterschaft haben dieser Ansicht nach Personen wie Nero erlangt, der angeblich singend den von ihm verursachten Brand Roms beobachtete, oder Karlheinz Stockhausen, der die Anschläge des 11. Septembers 2001 als „größtes Kunstwerk“ überhaupt bezeichnete. Fast vergessen scheint hingegen eine dritte Haltung, die sich in der von Kant inspirierten Ästhetik Friedrich Schillers finden lässt: Kunst erfüllt einen wesentlichen moralisch-politischen Zweck. Doch kann sie das paradoxerweise nur, wenn sie von aller Instrumentalisierung freibleibt, einschließlich der moralischen. Kant bestimmt die ästhetische Erfahrung des Schönen in seiner Kritik der Urteilskraft als „Wohlgefallen ohne alles Interesse“ und spricht davon, dass wir im Gegenstand dieser Erfahrung eine „Zweckmäßigkeit ohne Zweck“ wahrnehmen. 1795, fünf Jahre nach der Kritik der Urteilskraft, erscheinen Friedrich Schillers Briefe Über die ästhetische Erziehung des Menschen. Schiller schließt sich Kants Einschätzung an und hält fest: „Die Schönheit gibt schlechterdings kein einzelnes Resultat weder für den Verstand noch für den Willen, sie führt keinen einzelnen weder intellektuellen noch moralischen Zweck aus, sie findet keine einzige Wahrheit, hilft uns keine Pflicht zu erfüllen, und ist, mit einem Wort, gleich ungeschickt, den Charakter zu gründen und den Kopf aufzuklären.“ Kunst, so lassen sich diese Überlegungen zusammenfassen, ist in einem umfassenden Sinn nutzlos.

Philosophie Magazin +

 

Testen Sie Philosophie Magazin +
mit einem Digitalabo 4 Wochen kostenlos
oder geben Sie Ihre Abonummer ein


- Zugriff auf alle PhiloMagazin+ Inhalte
- Jederzeit kündbar
- Im Printabo inklusive

Hier registrieren


Sie sind bereits Abonnent/in?
Hier anmelden


Sie sind registriert und wollen uns testen?
Probeabo

  • E-Mail
  • Facebook
  • Linkedin
  • Twitter
  • Whatsapp
Anzeige
Tag - Body

Weitere Artikel

Gespräch
14 min

Lea Ypi: „Das System, in dem wir leben, untergräbt die Moral“

Friedrich Weißbach 19 Juni 2024

Was hat Kapitalismuskritik mit Kants Kategorischem Imperativ zu tun? Lea Ypi zeigt im Gespräch den Zusammenhang zwischen Wirtschaftssystem und moralischen Pathologien auf und plädiert für einen „moralischen Sozialismus”. Er war Gegenstand der diesjährigen Benjamin Lectures.

Lea Ypi: „Das System, in dem wir leben, untergräbt die Moral“

Gespräch
8 min

Melanie Möller: „Es ist nicht meine Aufgabe, mich gegenüber Texten der Vergangenheit moralisch aufzuspielen“

Theresa Schouwink 02 Mai 2024

Von Triggerwarnungen bis zu nachträglichen Eingriffen in den Text: Literatur wird heute auch an den moralischen Maßstäben unserer Zeit gemessen. Die Altphilologin Melanie Möller hält das für einen Fehler und plädiert dafür, den Freiraum der Kunst auch für Abgründiges und Verstörendes offenzuhalten.

Melanie Möller: „Es ist nicht meine Aufgabe, mich gegenüber Texten der Vergangenheit moralisch aufzuspielen“

Essay
5 min

„Das Vollkommene stirbt”: Schillers Gedanken zu Ästhetik und Freiheit

Dominik Pietzcker 17 Juli 2025

Was hat uns ein Klassiker wie Friedrich Schiller heute noch zu sagen? Wenn sich Freiheitsräume verengen und der vermeintliche Ernst der Lage alles Leichte und Spielerische verdrängt, lohnt sich womöglich ein neuer, prüfender Blick auf einen seiner Kerngedanken. Schönheit und Freiheit fasst Schiller im Begriff des Spiels zusammen.

„Das Vollkommene stirbt”: Schillers Gedanken zu Ästhetik und Freiheit

Gespräch
8 min

Susan Neiman: „Der Begriff des Bösen ist zentral für Kants Gesamtwerk“

Helena Schäfer 02 Februar 2024

Die Philosophin Susan Neiman hält die Frage nach dem Bösen für ein Leitmotiv in Kants Schriften. Im Interview spricht sie über das Ringen mit einer Welt, in der Tugend und Glück auseinanderfallen. Mit Blick auf die Massaker vom 7. Oktober 2023 erklärt sie, warum man versuchen sollte, das Böse zu verstehen, zeigt aber auch auf, wo das Verstehen an seine Grenzen stößt.

Susan Neiman: „Der Begriff des Bösen ist zentral für Kants Gesamtwerk“

Artikel
6 min

Wer ist mein wahres Selbst?

Svenja Flasspoehler 01 April 2016

Kennen Sie auch solche Abende? Erschöpft sinken Sie, vielleicht mit einem Glas Wein in der Hand, aufs Sofa. Sie kommen gerade von einem Empfang, viele Kollegen waren da, Geschäftspartner, Sie haben stundenlang geredet und kamen sich dabei vor wie ein Schauspieler, der nicht in seine Rolle findet. All diese Blicke. All diese Erwartungen. All diese Menschen, die etwas in Ihnen sehen, das Sie gar nicht sind, und Sie nötigen, sich zu verstellen … Wann, so fragen Sie sich, war ich heute eigentlich ich? Ich – dieses kleine Wort klingt in Ihren Ohren auf einmal so seltsam, dass Sie sich unwillkürlich in den Arm kneifen. Ich – wer ist das? Habe ich überhaupt so etwas wie ein wahres Selbst? Wüsste ich dann nicht zumindest jetzt, in der Stille des Abends, etwas Sinnvolles mit mir anzufangen?


Gespräch
9 min

Otfried Höffe: „Kant vermittelt uns eine Hoffnung aus guten Gründen“

Timm Lewerenz 02 Februar 2024

Hat das Leben einen Zweck? Wie erlangen wir Zuversicht in einer Welt der Gewalt? Diese Fragen trieben schon Kant um. Ein Gespräch mit dem Philosophen Otfried Höffe über große und kleine Hoffnung, Kants dritte Kritik und darüber, warum uns die KI kategorisch unterlegen bleibt.

Otfried Höffe: „Kant vermittelt uns eine Hoffnung aus guten Gründen“

Gespräch
9 min

Josef Früchtl: „Wir transformieren unsere Sinnlichkeit im Gespräch“

Kilian Thomas 02 Februar 2024

Über Geschmack lässt sich streiten. Aber wie? Im Gespräch über Kants Ästhetik erläutert der Philosoph Josef Früchtl, wie eine Diskussion über Kunst und Schönheit gelingt und weshalb die Lust dabei mehr im Suchen als im Finden liegt.

Josef Früchtl: „Wir transformieren unsere Sinnlichkeit im Gespräch“

Gespräch
10 min

Jens Timmermann: „Wir sind alle nicht so gut, wie wir sein sollten“

Lia Nordmann 02 Februar 2024

Im Zentrum der Kritik der praktischen Vernunft steht die Freiheit. Unter dieser verstand Kant jedoch etwas anderes als wir heute: Nicht wenn wir unseren Wünschen folgen, sind wir frei, sondern wenn wir dem moralischen Gesetz gehorchen. Jens Timmermann erklärt, warum wir Kant zufolge alle das Gute erkennen, doch nur selten danach handeln.

Jens Timmermann: „Wir sind alle nicht so gut, wie wir sein sollten“

Artikel aus Sonderausgabe 28 Winter 2024 Vorschau
Anzeige
Tag - Body
Hier für unseren Newsletter anmelden!

In einer Woche kann eine ganze Menge passieren. Behalten Sie den Überblick und abonnieren Sie unseren Newsletter „Denkanstöße“. Dreimal in der Woche bekommen Sie die wichtigsten Impulse direkt in Ihre Inbox.


(Datenschutzhinweise)

Jetzt anmelden!
Anzeige
Tag - Body

Fils d'ariane

  1. Zur Startseite
  2. Artikel
  3. Vom Nutzen der nutzlosen Kunst
Philosophie Magazin Nr.Nr. 84 - September 2025
Philosophie magazine : les grands philosophes, la préparation au bac philo, la pensée contemporaine
Oktober/ November Nr. 84
Vorschau
Philosophie magazine : les grands philosophes, la préparation au bac philo, la pensée contemporaine
Rechtliches
  • Werbung
  • Datenschutzerklärung
  • Impressum
Soziale Netzwerke
  • Facebook
  • Instagram
  • Twitter
  • RSS
Philosophie Magazin
  • Über uns
  • Unsere App
  • PhiloMag+ Hilfe
  • Abonnieren

Mit unseren Denkanstößen philosophische Ideen regelmäßig in Ihrem Postfach

Jetzt anmelden!