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Gibt es einen guten Tod?

Svenja Flasspoehler veröffentlicht am 18 Dezember 2015 6 min

Es ist stockdunkel und absolut still. Ich liege auf dem Rücken, meine gefalteten Hände ruhen auf meinem Bauch. Wie zum Beweis, dass ich noch lebe, bewege ich den kleinen Finger, hebe ein Knie, zwinkere mit den Augen. Und doch werde ich, daran besteht nicht der geringste Zweifel, eines Tages sterben und wahrscheinlich genauso, wie ich jetzt daliege, in einem Sarg ruhen … So oder so ähnlich war das damals, als ich ungefähr zehn Jahre alt war und mir vor dem Einschlafen mit einem Kribbeln in der Magengegend vorzustellen versuchte, tot zu sein. Heute, drei Jahrzehnte später, ist der Gedanke an das Ende für mich weitaus dringlicher. Ich bin 40 Jahre alt, ungefähr die Hälfte meines Lebens ist vorbei. In diesem Jahr starben zwei Menschen aus meinem nahen Umfeld, die kaum älter waren als ich. Wie aber soll ich mit dem Faktum der Endlichkeit umgehen? Wie existieren, wenn alles auf den Tod hinausläuft und wir nicht wissen können, wann er uns ereilt? Ist eine Versöhnung mit dem unausweichlichen Ende überhaupt möglich – und wenn ja, auf welche Weise?

Ist der Tod schön?

Der Tod ist das Unverfügbare schlechthin: Er lässt sich nicht berechnen, nicht erforschen, nicht aus der Welt schaffen, und so zielen die Anstrengungen der säkularisierten Wissensgesellschaft auf seine weitestgehende Verdrängung. Gestorben wird, für das Gros der Bevölkerung weithin unsichtbar, hinter den Mauern von Krankenhäusern und Hospizen, das Problem der Endlichkeit entsprechend der Theologie und der Medizin überlassen. Wenn man die Schmerzen der Sterbenden palliativ lindere, für sie da sei, menschliche Wärme schenke, dann, darin sind sich Priester und Ärzte einig, sei ein „gutes“ Sterben, gar ein „guter“ Tod möglich. Was aber, wenn diese Tröstungen nichts weiter wären als verzweifelte Versuche, den existenziellen Skandal des Todes zu kaschieren? Selbst die Debatte um die gesetzliche Regelung der Suizidassistenz ist in gewisser Hinsicht ein Vermeidungsdiskurs. Diskutiert wird die Frage, ob und wenn ja unter welchen Bedingungen ein Mensch Anspruch darauf hat, seinem Leben mit der Hilfe anderer ein Ende zu setzen; über ein entsprechendes Gesetz wird im November 2015 entschieden. In den Fokus rückt der Tod mithin als das geringere Übel, das einer von Leid gezeichneten Existenz unter Umständen vorzuziehen sei. Tatsächlich bedeutet der griechische Ausdruck „Euthanasie“ nichts anderes als „schöner Tod“ – doch, und genau darin liegt die Vermeidung, thematisiert wird das Lebensende in der genannten Debatte vornehmlich aus der Distanz. Der Tod ist der Tod der anderen (Kranken, Sterbenden), ein klar umgrenzter Gegenstand der praktischen Ethik, der sich, so die stillschweigende Übereinkunft, durch eine rationale gesetzliche Regelung vernünftig einhegen lässt. Aber ist der Tod bei Lichte betrachtet nicht gerade dasjenige Ereignis, das jede Gesetzmäßigkeit, jede Ordnung sprengt? Um es mit dem Psychoanaltiker Jacques Lacan zu sagen: Der Tod ist das „Reale“, das sich weder symbolisch, noch imaginär fassen lässt und so brutal wie zwangsläufig in jede Existenz hereinbricht. Dieser ganz buchstäblichen Unfassbarkeit – die eben nicht nur Todkranke, sondern uns alle betrifft – setzen die Befürworter der Sterbehilfe das Fassbare wie zum Beleg der eigenen Handlungsmacht entgegen: Das Recht auf Selbstbestimmung auch am Lebensende einzufordern, heißt, den Radius des Verfügbaren so weit wie möglich auszudehnen, nämlich bis an die ultimative Grenze des Lebens.

Der schwarze Räuber

Grund genug, sich gerade heute wieder an jene Disziplin zu wenden, die sich dem Tod in seiner ganzen Ungeheuerlichkeit stellt: die Philosophie. „Warum eigentlich ist es schlimm zu sterben, wenn der Tod doch das Ende unserer Existenz ist, unwiderruflich und in alle Ewigkeit?“ So fragt der amerikanische Philosoph Thomas Nagel in seinem Essay „Der Tod“. Für Nagel ist der Tod ein Übel, und zwar nicht aufgrund des Totseins selbst – ein Zustand, in dem eine Person schlicht nicht mehr existiert –, sondern „aufgrund dessen, was er uns raubt“. Zu sterben, meint Nagel, ist schlecht, „weil da vormals etwas Wünschenswertes war, das uns der Tod genommen hat“. Jede Form der Tröstung geht dem Denker zufolge fehl. Zwar stimme das weitverbreitete Argument, dass wir keineswegs bedauern, nicht existiert zu haben, bevor wir geboren wurden. Daraus aber zu schlussfolgern, wir müssten den Tod auch nicht beklagen, lässt sträflich außer Acht, dass wir in der Zwischenzeit gelebt und also etwas zu verlieren haben. Nagel zufolge ist der Schrecken des Todes allumfassend. Er betrifft keineswegs nur jene, die viel zu früh aus dem Leben gerissen werden, sondern noch den gesündesten Greis, der im hohen Alter ohne schlimme Schmerzen verstirbt: „(A)us der Tatsache, daß ein jeder von uns unausweichlich nach ein paar Dutzend Jahren sterben wird, folgt ja keineswegs, daß es nicht gut wäre, weiterzuleben.“

Augen zu und durch?

Aus dieser Perspektive ist das Ende nie erlösend und das Abfinden mit dem Tod gemeinhin ein kläglicher, ja fundamentaler, notwendiger Selbstbetrug. Könnten wir den Tag durchstehen, sähen wir dem unerträglichen Verlust, der mit unserem Ende verbunden ist, wirklich ins Auge? Müssen wir uns über unsere Sterblichkeit nicht hinwegtäuschen, um die Herausforderung der Existenz überhaupt anzunehmen? „Schmerzvoll und schmutzig ist (der Sterblichen) Geburt, nur mit vieler Mühe werden sie großgezogen, Unbilden haben sie in der Kindheit zu überstehen, die Jugend bringt ihnen große Mühen, das Alter ist eine stete Quelle von Beschwerden – und eine Härte ist der unabwendbare Tod“, so der Philosoph und Humanist Erasmus von Rotterdam in seiner Schrift „Lob der Torheit“. „Wer aber waren vornehmlich diejenigen, die sich aus Lebensüberdruß selbst den Tod gaben? Waren es nicht die Freunde der Weisheit? (…) Ihr seht wohl nun, was geschehen würde, wenn der Durchschnittsmensch sich einfallen ließe, weise zu sein …“ Wer weise ist, existiert nicht sinnlos vor sich hin und wartet auf das Unvermeidliche, sondern setzt seinem Leben entschlossen selbst ein Ende. Was Rotterdam im 16. Jahrhundert in ironisch gebrochener Überspitzung formulierte, um der klerikalen Zensur zu entgehen, ist bis heute ein weithin tabuisierter Gedanke: Was wenn der Suizid ein durch und durch vernünftiger Akt wäre? Welche Folgen hätte dies ganz praktisch? Bleibt der Menschheit, wenn sie fortexistieren will, also doch nur die permanente Negierung des Todes? Ist die eben noch beklagte Verdrängung womöglich nichts weiter als ein tief eingepflanzter Überlebensinstinkt?

Das Nichts und die Freiheit

Die wohl wirkmächtigste philosophische Tradition des 20. Jahrhunderts hat auf diese Fragen eine klare Antwort. Wer das Leben lebt, als währte es ewig, verfehlt es. Nur wer das Nichts in das Sein hineinnimmt, findet mit größtmöglicher Klarsicht seinen Weg. So ist dem Existenzialismus zufolge der Tod kein Sinnvernichter, sondern, gerade umgekehrt, der Sinnstifter par excellence. Es war Martin Heidegger, der in seiner Schrift „Sein und Zeit“ (1927) diesen Gedanken Schritt für Schritt entfaltete und so eine der entscheidenden Grundlagen schuf für eine ganz andere, positive Sicht auf den Tod – wobei mit „positiv“ durchaus nicht gemeint ist, dass der Tod selbst seinen Schrecken verlöre. Ganz im Gegenteil. „Das Sein zum Tode ist wesenhaft Angst“, schreibt Heidegger. Diese Angst geht tiefer als die weithin vertraute „Furcht vor dem Ableben“, das uns „vorläufig noch nicht“ ereilt. Zu existieren bedeutet, der Möglichkeit des eigenen Todes ständig ausgesetzt zu sein. Auf diese Weise ins Nichts hineingehalten, ist der Mensch aufgerufen, nicht irgendein Leben zu leben, sondern zu sich selbst, seinem ureigenen „Seinkönnen“ vorzudringen. Für Heidegger ist der Tod der Wegweiser zur „Eigentlichkeit“. Allerdings wäre es verfehlt, den Existenzialismus auf diese Formel zu reduzieren. Jean-Paul Sartre etwa, obschon stark durch Heidegger inspiriert, kommt in seinem Hauptwerk „Das Sein und das Nichts“ (1943) zu einem ganz anderen Schluss. Das genuin menschliche Wissen um die Möglichkeit des Nichtseins eröffnet uns die Fähigkeit zur „Negation“, zum gezielten Verwerfen von Lebensformen, Ansprüchen und Bildern, die an uns herangetragen werden. Durch das Negieren, so Sartre, löst sich der Mensch von Festlegungen. Er gelangt mithin nicht zu einer wie auch immer gearteten Essenz seiner selbst, sondern im Gegenteil zur absoluten Freiheit. Durch buchstäblich „nichts“ ist der Mensch bestimmt. Und so ist er dazu „verdammt“, sich selbst zu entwerfen.

Stirbt gut, wer gut gelebt hat?

Existenzialistisch gesehen ist der Tod mithin, salopp gesagt, ein Lebenshelfer, ein regelrechter Retter aus Verblendungs- und Entfremdungszusammenhängen. Aber stirbt auch gut, wer gut gelebt hat? Einmal angenommen, mir gelingt es tatsächlich, am Ende ohne Reue zurückzuschauen: Wird es mir dann leichtfallen loszulassen? Oder klammere ich mich, da ich mein Glück nun verlieren soll, nur umso fester ans Dasein? „Philosophieren heißt sterben lernen“, meinte der französische Essayist Michel de Montaigne: Wie sind große Denkerinnen und Denker mit ihrer Endlichkeit, mit Krankheit und Depression umgegangen? Und wie fühlt es sich an, wenn der Tod unmittelbar bevorsteht? In etwa so wie damals als Kind, wenn ich bewegungslos im Bett lag und mir mein eigener Körper eigentümlich fremd vorkam, so, als gehörte er nicht mehr zu mir? Was geschieht, wenn er endgültig seinen Dienst versagt? Höre ich dann wirklich auf zu sein – oder gibt es durchaus vernünftige Gründe anzunehmen, dass ich auch nach meinem Tod weiterlebe? Offene Fragen, die den Kern unserer Existenz betreffen. Wer über den Tod philosophiert, philosophiert immer auch über das Leben. •

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