Kapitalismus küsst Karma
Immer mehr Firmen vermarkten ihre Produkte und Services als wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Doch was steckt wirklich hinter diesem allerneuesten Geist des Kapitalismus, der Wohltätigkeit zum Geschäftsmodell macht?
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Kommentare
Ich finde CO2-Zertifikate eine sehr passende Reaktion auf nur langfristig und global teuren CO2-Ausstoß. Das der Handel damit auch ein Wechselspiel von Problemen, auch Korruption, und Regulation beinhaltet, scheint mir bei einem neuen, milliarden-, gar dereinst billionenschweren Markt erwartbar. Mit dem Verkauf von CO2 Zertifikaten könnte eine gute Geoengineeringidee als Teillösung der Klimakrise auch schnell wirtschaftlich werden (und nebenbei, auch Kapitalismus, die Erfinder sehr sehr reich machen, was schon manche Erfindungen sehr beschleunigt hat.)
Der klimaneutrale Kaffeebecher erfüllt auch meiner Vorstellung nach vielleicht übertrieben einen Willen, Gutes für die Umwelt zu tun, welcher sich dadurch aber vielleicht auch bei Übertreibung immer noch daran gewöhnt, wahrhaft erfüllt zu werden. Damit wächst tendenziell ein persönliches Umweltbewusstsein, schätze ich, auch mit wenig naturwissenschaftlichem Verständnis.
Wenn ein Unternehmen den Kunden etwas verspricht, etwas gutes für die Welt zu tun, und überprüfbar versucht, seine Versprechen zu halten, kann das durchaus ehrbar sein, würde ich sagen. Sollte das Unternehmen sich aber Illusionen hingeben oder gar betrügen, so steht es der Kundschaft im Kapitalismus oft freier, verschiedene Konsequenzen zu ziehen.
Ich schätze, dass Demokratie mittels Engagierung der Bevölkerungen und kapitalistische Wirtschaftsordnung mittels Ökonomisierung des Projektes langfristig sehr zur Klimatrendverbesserung und zur Biosphärentrendverbesserung beitragen können.
Ich danke für den Artikel und die Möglichkeit, zu kommentieren.