Kleines Lexikon des Realismus
Die Realismus-Diskussion geht von der Frage aus, ob und woher wir wissen können, dass die Objekte, die wir für existierend halten, auch unabhängig von unseren Wahrnehmungen oder Überzeugungen so existieren, wie wir sie wahrnehmen oder beschreiben. Sie betrifft also die Frage, was es wirklich und damit unabhängig von unseren Meinungen und Überzeugungen gibt – und was nicht.
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Was ist Realismus?
In unserer Rubrik Auf einen Blick machen wir philosophische Strömungen in einem Schaubild verständlich. Diesmal: Die Position des Realismus, die die Existenz einer von unserer menschlichen Erkenntnisfähigkeit unabhängigen Außenwelt annimmt.

Ein kleines Lehrstück in Erkenntnistheorie
In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist die Impfquote relativ niedrig. Liegt das am kulturpsychologischen Erbe der deutschsprachigen Romantik? Das wurde jüngst auf Twitter diskutiert. Heraus kam ein kleines epistemologisches Lehrstück.

Was weiß mein Körper?
Die Frage irritiert. Was soll mein Körper schon wissen? Ist das Problem denn nicht gerade, dass er nichts weiß? Weder Vernunft noch Weisheit besitzt? Warum sonst gibt es Gesundheitsratgeber, Rückenschulen, Schmerztabletten, viel zu hohe Cholesterinwerte. Und wieso gibt es Fitness-Tracker, diese kleinen schwarzen Armbänder, die ihrem Träger haargenau anzeigen, wie viele Meter heute noch gelaufen, wie viele Kalorien noch verbrannt werden müssen oder wie viel Schlaf der Körper braucht. All das weiß dieser nämlich nicht von selbst – ja, er hat es bei Lichte betrachtet noch nie gewusst. Mag ja sein, dass man im 16. Jahrhundert von ganz allein ins Bett gegangen ist. Aber doch wohl nicht, weil der Körper damals noch wissend, sondern weil er von ruinöser Arbeit todmüde und es schlicht stockdunkel war, sobald die Sonne unterging. Wer also wollte bestreiten, dass der Körper selbst über kein Wissen verfügt und auch nie verfügt hat? Und es also vielmehr darum geht, möglichst viel Wissen über ihn zu sammeln, um ihn möglichst lang fit zu halten.
Christian Bermes: „Meinungen sind kein Ablassbrief, um sich in einem Paralleluniversum einzurichten“
Wir gratulieren Christian Bermes zur Platzierung seines Buches Meinungskrise und Meinungsbildung. Eine Philosophie der Doxa auf der Shortlist des Tractatus 2022. Bereits im Januar haben wir mit dem Philosophen darüber gesprochen, warum Meinungen keine Privatangelegenheit sind.

Gibt es einen guten Tod?
Es ist stockdunkel und absolut still. Ich liege auf dem Rücken, meine gefalteten Hände ruhen auf meinem Bauch. Wie zum Beweis, dass ich noch lebe, bewege ich den kleinen Finger, hebe ein Knie, zwinkere mit den Augen. Und doch werde ich, daran besteht nicht der geringste Zweifel, eines Tages sterben und wahrscheinlich genauso, wie ich jetzt daliege, in einem Sarg ruhen … So oder so ähnlich war das damals, als ich ungefähr zehn Jahre alt war und mir vor dem Einschlafen mit einem Kribbeln in der Magengegend vorzustellen versuchte, tot zu sein. Heute, drei Jahrzehnte später, ist der Gedanke an das Ende für mich weitaus dringlicher. Ich bin 40 Jahre alt, ungefähr die Hälfte meines Lebens ist vorbei. In diesem Jahr starben zwei Menschen aus meinem nahen Umfeld, die kaum älter waren als ich. Wie aber soll ich mit dem Faktum der Endlichkeit umgehen? Wie existieren, wenn alles auf den Tod hinausläuft und wir nicht wissen können, wann er uns ereilt? Ist eine Versöhnung mit dem unausweichlichen Ende überhaupt möglich – und wenn ja, auf welche Weise?

Ein Tag im Leben des Neuen Realisten
Eine neue Denkströmung namens „Neuer Realismus“ bricht radikal mit unseren Vorstellungen davon, was es wirklich gibt. Der Philosoph Markus Gabriel gehört zu ihren führenden Köpfen. Wie es sich wohl anfühlt, in einer Welt zu leben, in der von Einhörnern bis zum Osterhasen so gut wie alles existiert – außer der Welt selbst? Eine metaphysische Probe aufs Exempel
Kleine Menschen, große Fragen
Oft stellen Kinder nicht nur sehr gute Fragen, sondern haben auch besonders geistreiche Antworten. In unserer Rubrik Phil.Kids widmen sich kleine Menschen regelmäßig den ganz großen Rätseln des Seins wie: Woher wissen wir, dass ein Vorhaben Quatsch ist?

Andreas Reckwitz: „Wir erleben einen Wandel hin zu einer Politik des Negativen“
Angesichts der Krisen des 21. Jahrhunderts fokussiert sich die Politik auf den Umgang mit Risiken. Aber welcher Preis ist damit verbunden? Ein Gespräch mit dem Soziologen Andreas Reckwitz über die Sehnsucht nach Resilienz, wertvolle Realismuseffekte und verpasste Entwicklungschancen.
