Lob der Freundlichkeit
Die Freundlichkeit wird im Vergleich zu Erfolg, Attraktivität und Intelligenz gering geschätzt, ja oft geradezu misstrauisch betrachtet. Tatsächlich aber hat sie – in ihren wahrhaftigen Formen – unsere Bewunderung verdient. Was macht echte Freundlichkeit aus? Und woher kommt sie?
Die Freundlichkeit zeigt sich in vielen Formen: Fremden aufmunternd zunicken; Höflichkeitsformeln mit Sinn füllen; auf Floskeln verzichten; sich an früher Gesagtes erinnern; auf Nachfolgende warten; etwas von sich preisgeben; andere vor der eigenen Laune warnen; jemandem von den guten Gerüchten über ihn erzählen; versteckte Vorzüge bemerken oder die bekannten neu bestaunen.
Die Freundlichkeit ist wie der Sommer. Sie lässt dieselbe Welt in hellerem Licht und in größerer Wärme erscheinen, als einen Ort, an dem man leben kann. Sie löst die Gedanken und die Glieder aus der Erstarrung, beschwichtigt das Kontrollbedürfnis und nimmt der Last des Lebens etwas von ihrer Schwere. Es gibt Menschen, die wegen dieser Fähigkeit der Weltverwandlung eigentlich als Genies der Freundlichkeit verehrt werden müssten.
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