Mein Halt
Wie lassen sie sich erkennen, die wahren Säulen unseres Seins, auf die wir uns gerade in unsicheren Zeiten stützen können – und durch die wir die Zuversicht nicht verlieren? Drei Menschen erzählen von ihren Erfahrungen auch jenseits der Coronakrise.
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Henri Bergson und das Gedächtnis
Das Gedächtnis ist der Ort, an dem Erinnerungen gespeichert werden, sagt man. Also muss es sich doch in irgendeinem Winkel unseres Gehirns befinden – so das verbreitete Vorurteil im Zeitalter bildgebender Verfahren. Mit Bergson hingegen lässt sich verstehen, dass das Gedächtnis mehr ist als ein Erinnerungsspeicher: Es ist mit der ganzen Persönlichkeit verbunden.
Frédéric Worms führt uns durch die verschiedenen Schichten des Bergson’schen Gedächtnisses und zeigt, dass jede unserer Erinnerungen für unsere gesamte individuelle Geschichte relevant ist. Doch warum erinnern wir uns dann nicht an alles? Im Beiheft erklärt Élie During dieses Paradox mit der Rolle des Hirnmechanismus: Das Hirn lässt Erinnerungen in der Versenkung verschwinden, die gerade den Reichtum unseres Geisteslebens ausmachen. Doch dieser Schatz ist nicht verloren. Bergson zufolge können wir die versunkenen Erinnerungen in der Tiefe unseres Gedächtnisses wiederfinden.
Hat Deutschland im Rahmen der Flüchtlingskrise eine besondere historisch bedingte Verantwortung
Während viele Deutsche nach 1945 einen Schlussstrich forderten, der ihnen nach der Nazizeit einen Neubeginn ermöglichen sollte, ist seit den neunziger Jahren in Deutschland eine Erinnerungskultur aufgebaut worden, die die Funktion eines Trennungsstrichs hat. Wir stellen uns der Last dieser Vergangenheit, erkennen die Leiden der Opfer an und übernehmen Verantwortung für die Verbrechen, die im Namen unseres Landes begangen worden sind. Erinnert wird dabei an die Vertreibung, Verfolgung und Ermordung der Juden und anderer ausgegrenzter Minderheiten. Dieser mörderische Plan konnte nur umgesetzt werden, weil die deutsche Mehrheitsgesellschaft damals weggeschaut hat, als die jüdischen Nachbarn gedemütigt, verfolgt, aus ihren Häusern geholt, deportiert wurden und für immer verschwunden sind. Weil den Deutschen über Jahrhunderte hinweg eingeprägt worden war, dass Juden radikal anders sind und eine Bedrohung darstellen, kam es zu diesem unfasslichen kollektiven Aussetzen von Mitgefühl.
Wo ist das Kind, das ich war?
Eine unheimliche Erfahrung. Dieser Mensch auf dem Foto, der mit Zahnlücke in die Kamera lächelt, das soll einmal ich gewesen sein? Mit allen seinen überschüssigen Träumen, Ambitionen, Fragen und Plänen? Fast unmöglich, ein geklärtes Verhältnis zu den eigenen Anfängen zu finden. Jenseits von Nostalgie und romantischer Verklärung. Aber auch frei von der Illusion, die biografische Vergangenheit ganz hinter sich lassen zu können. Während die einen die Infantilisierung der Gesellschaft beklagen, fordern andere eine heilende Rückkehr zum inneren Kind. Ist der Weg ins Erwachsenenleben notwendig der einer Desillusion und Selbstentfremdung? Und was könnte das überhaupt heißen: erwachsen sein? Ein Dossier über eine Frage, die sich jeder stellen muss.
Unterwegs zur Mitte
Die Gefahr, sich im Alltag hoffnungslos zu zerstreuen und zu verlieren, scheint mit jedem Tag größer zu werden. Fünf Menschen erzählen, auf welchen Wegen sie trotzdem noch zu sich finden
Gerd Kempermann: „Die allermeisten Gedanken können ergangen werden“
Wenn Philosophen in Säulenhallen lustwandeln oder auf einsamen Waldspaziergängen dem Gang der Welt nachgrübeln, dann kann der Neurowissenschaftler Gerd Kempermann das erklären: Gehen ist dem Denken zuträglich, weil Gehirne überhaupt erst im Zusammenhang mit der Bewegung entstanden sind.

Meine Arbeit
Arbeit, das hieß einmal: feste Zeiten, festes Einkommen, fester Ort. Wie hat sich das Berufsleben verändert – auch durch Corona? Fünf Menschen aus unterschiedlichen Bereichen erzählen

Mein Moment - Fünf Techniken
Der gelungene Augenblick hat Zufälliges, Unverfügbares an sich. Und doch ist er auch das Ergebnis gezielten Tätigseins. Fünf Menschen erzählen von ihren Techniken, das Jetzt zu erleben.
Die dritte hygienische Revolution
Wir sind es gewohnt, unsere Sozialgeschichte der letzten 200 Jahre nach industriellen Revolutionen zu gliedern. Der Philosoph Gernot Böhme meint jedoch: Nach den Erfahrungen der Coronakrise drängt sich eine andere Form der Gliederung unserer Sozialgeschichte auf.
