Muss die NATO auf die ganze Welt ausgeweitet werden?
Der Liberalismus wird längst nicht mehr nur in Europa und Nordamerika verteidigt. Brauchen wir also eine globale NATO, die dem Autoritarismus weltweit entgegentritt?
Die Debatte um eine „globale NATO“ wurde durch die Veröffentlichung eines Artikels mit dem gleichnamigen Titel im Herbst 2006 in der renommierten Zeitschrift Foreign Affairs angeheizt. Dieser wurde von zwei Experten für Internationale Beziehungen, James Goldgeier und Ivo Daalder, dem ehemaligen US-Repräsentanten bei der NATO, verfasst. Für sie ist die NATO in ihren Aufgaben bereits „global“, dies ließe sich beispielsweise bei dem Krieg in Afghanistan im Jahr 2001 beobachten: „Konzipiert, um das Westeuropa der Nachkriegszeit gegenüber der Sowjetunion zu schützen, versucht das Bündnis nun, Stabilität auch in andere Teile der Welt zu bringen.“
Die beiden Autoren sind jedoch der Ansicht, dass die Organisation noch einen Schritt weiter gehen muss und ihre Türen „für jeden demokratischen Staat überall auf der Welt öffnen, der bereit und in der Lage ist, zur Erfüllung [seiner] neuen Verantwortlichkeit beizutragen“. Dies würde eine Revision des Gründungsvertrags vorsehen, der eine Erweiterung von außereuropäischen Staaten ausschließt. Die NATO müsste sich also Ländern wie Australien, Brasilien, Japan, Indien, Neuseeland, Südafrika, Südkorea und anderen öffnen.
Frankreich äußerte bereits 2006 starke Zweifel gegen diese Erweiterung.
Philosophie Magazin +

Testen Sie Philosophie Magazin +
mit einem Digitalabo 4 Wochen kostenlos
oder geben Sie Ihre Abonummer ein
- Zugriff auf alle PhiloMagazin+ Inhalte
- Jederzeit kündbar
- Einfache Registrierung per E-Mail
- Im Printabo inklusive
Hier registrieren
Sie sind bereits Abonnent/in?
Hier anmelden
Sie sind registriert und wollen uns testen?
Probeabo
Kommentare
"...dass eine Ausweitung der NATO auf Länder wie ... als ein Akt der Aggression aufgefasst werden könnte". Man setze ... UKRAINE ein und man wird aktuell zum Putin - Versteher oder gar als Putin - Freund verteufelt.