Quinn Slobodian: „Anarchokapitalistische Vorhaben sind keine Märchen“
Javier Milei, neu gewählter Präsident Argentiniens, bezeichnet sich als „Anarchokapitalist“. Im Interview erläutert der Historiker Quinn Slobodian, was sich hinter dieser Ideologie verbirgt.
Herr Slobodian, der neue Präsident von Argentinien nennt sich selbst einen Anarchokapitalisten und will Teile des Staatsapparats abbauen. Stellt er etwas Neues in der politischen Sphäre dar oder ist er nur ein Neoliberaler in neuem Gewand?
Javier Mileis Politik wird sich im Ergebnis vermutlich nicht radikal vom Mainstream-Neoliberalismus unterscheiden. Doch die oberflächliche Ästhetik der antiautoritären Provokation und der starke Ruf nach der Rückkehr des Patriarchats sowie die Verachtung feministischer, umweltpolitischer und indigener Politik sind ein wichtiges neues Legitimationsreservoir für eine technokratische Wirtschaftsführung.
Der Anarchokapitalismus betrachtet den Staat als illegitim, will die Demokratie und die Politik überhaupt überwinden und stattdessen alle Entscheidungen über den Markt regeln. Was zeichnet seine Anhänger aus?
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