Thomas Strässle: „Gelassenheit muss ständig tätig erneuert werden“
Gelassen sein: Das klingt, als müsste man sich nur in Passivität üben. Doch es ist komplizierter. Ein Gespräch mit Thomas Strässle über die Kernkompetenz des 21. Jahrhunderts.
Während wir miteinander sprechen, befinden Sie sich für ein kleines Sabbatical im Tessin. Braucht es solche Auszeiten fernab vom stressigen Alltag, um zur Gelassenheit zu finden?
Das mag Sie jetzt erstaunen, aber ich würde sagen, die Autonomie und Ruhe eines Sabbaticals sind auch eine Herausforderung. Im Stress hat man keine Zeit, ewig zu zaudern und zu zögern, sondern man überlässt sich dem Tempo, das von außen vorgegeben wird. Das kann auch eine gewisse Befreiung und Erleichterung sein. Wenn Sie einen stressfreien Umgang mit Stress finden, kann das durchaus positive Wirkungen haben. Es gibt Untersuchungen, die zeigen, dass Stress den Körper trainieren, das Immunsystem stärken und die Denkleistung erhöhen kann. Natürlich meine ich keinen Dauerstress, der ist ungesund. Aber wir sollten den Umstand, dass viel los ist, nicht immer negativ sehen, sondern auch seine positiven Seiten erkennen. Wenn man Stress als Vitalisierungsmoment verwendet, kann man ihn auch in positive Energie ummünzen.
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