„Vertrauen braucht Optionen“
Die Corona-Krise schafft eine Ausnahmesituation, die unser Vertrauen auf eine harte Probe stellt. Doch gerade deshalb sei gegenüber der Politik auch ein gesundes Misstrauen nötig, meint der Philosoph Martin Hartmann im Interview.
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Überwachen oder Vertrauen?
Überwachungsskandale haben das Vertrauen der Bürger erschüttert. Doch wie wichtig ist Vertrauen überhaupt in einer Demokratie? Und steigt das Vertrauen in Mitmenschen nicht gerade durch Kontrollen? Die Schriftstellerin Juli Zeh und die Historikerin Ute Frevert im Streitgespräch
Michael Hartmann: „Wer zu den Entscheidern gehören will, muss sein wie sie“
Wie offen sind heutige Eliten für Neuzugänge? Und was unterscheidet berechtigte Kritik an Führungsriegen von populistischer Pauschalisierung? Der Soziologe Michael Hartmann im Gespräch
Mein Zweifel
Das Vertrauen in die Regierung, den eigenen Leib und in zwischenmenschliche Beziehungen ist brüchig. Welche Effekte hat das Misstrauen, das in alle Bereiche vorgedrungen ist? Drei Menschen schildern ihre Erfahrungen.

Machen Krisen uns stärker?
Was mich nicht umbringt, macht mich stärker“, formuliert Friedrich Nietzsche. Aber woran entscheidet sich, ob wir an Schicksalsschlägen scheitern – oder reifen? Was unterscheidet gesunde Widerständigkeit von Verdrängung und Verhärtung? Machen Krisen kreativer? Ermöglichen allein sie wahre Selbstfindung? Oder wären solche Thesen bereits Teil einer Ökonomisierung des Daseins, die noch in den dunkelsten Stunden unserer Existenz nach Potenzialen der Selbstoptimierung fahndet?
Wolfram Eilenberger legt mit Nietzsche frei, wie man existenzielle Krisen nicht nur überleben, sondern für sich nutzen kann. Ariadne von Schirach singt dagegen ein Loblied auf den Menschen als ewiges Mangelwesen, und im Dialog mit dem Kulturtheoretiker Thomas Macho sucht Roger Willemsen nach dem Gleichgewicht zwischen beschädigter Existenz und Liebe zur Welt.
Der Wille zur Weisheit
Über 50 Jahre war Erwin Huber in den höchsten Ämtern der CSU tätig. Schaffte es von ganz unten nach ganz oben und fiel tief. Heute studiert der 72-Jährige Philosophie und stellt sich mit Martin Heidegger die Sinnfrage
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Von der Atomwende bis zur Flüchtlingskrise: Angela Merkels Politik polarisiert. Dennoch gilt sie als Meisterin des geschmeidigen Pragmatismus. Wie schafft sie das? Die Antwort findet sich bei Hans Vaihinger, einem längst vergessenen Philosophen: durch die Kraft der „nützlichen Fiktionen“.
Die Nora-Problematik
Bin ich der wichtigste Mensch in meinem Leben? Diese Frage stellt sich für Frauen grundsätzlich anders. Für das weibliche Ich hat es härtere Konsequenzen, die Verwirklichung des Selbst zur obersten Maxime zu erklären. Vor allem, wenn es sich um eine Mutter handelt
Moralischer Fortschritt kann uns nicht retten
Selten war die Menschheit mit so vielen Krisen gleichzeitig konfrontiert. Diese Diagnose stellt Slavoj Žižek, der zu den bekanntesten Philosophen unserer Zeit gehört. Allerdings wäre es gerade die falsche Strategie, existenzielle Herausforderungen wie die Pandemie, die Umweltzerstörung oder den strukturellen Rassismus als gesonderte Probleme anzugehen. Was wir stattdessen brauchen, so meint Slavoj Žižek, ist eine Politik der revolutionären Gerechtigkeit.
