Wahre Gefühle
Vor zehn Jahren lancierte die Felix-Burda-Stiftung einen TV-Werbespot für Darmkrebsfrüherkennung.
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Ironisch überwacht
In einem Werbespot des Möbelanbieters Ori für einen begehbaren Kleiderschrank, der sich wortwörtlich auf Zuruf in eine gewöhnliche Schrankwand transformieren lässt, wirbt das Unternehmen für dessen Steuerbarkeit mit einem smarten Lautsprecher von Google.
Ausweitung der Trackingzone
Bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie wird zunehmend auf digitale Überwachung gesetzt. Das kann zu einer datenpolitischen Schocktherapie führen. Ein Denkanstoß von Anna-Verena Nosthoff und Felix Maschewski.

Das Gaga-Gesamtkunstwerk
Auf ihrer aktuellen Tour beweist Sängerin Lady Gaga einmal mehr, wie virtuos sie Pop mit Hochkultur verbinden kann. Felix Leitmeyer ist Fan und meint: Gaga gibt der Kunst genauso viel, wie sie von ihr nimmt. Dieser Text ist zuerst bei Monopol erschienen.

Ko-Immunität: Schutz gibt es nur gemeinsam
Vor über zehn Jahren entwickelte der Philosoph Peter Sloterdijk einen Begriff, der durch die Corona-Pandemie hochaktuell geworden ist und auch für die zukünftigen Herausforderungen des Klimawandels überaus relevant erscheint: Ko-Immunität. Doch was ist damit genau gemeint?

German Angst – Genealogie eines Gefühls
Nicht erst seit Atomkriegsgefahr, Klimakatastrophe, Coronavirus und Inflation gelten die Deutschen als überängstlich. Umfragen bestätigen dieses Bild seit Jahrzehnten. Der Frage, was Angst als deutsches Gefühl ausmacht, ist Svenja Flaßpöhler bereits vor zehn Jahren nachgegangen.

Sadik al Azm: „Syrien erlebt die Revolution in der Revolution“
Seit fast sechs Jahren wütet in Syrien ein brutaler Bürgerkrieg, in dem bis zu 500 000 Menschen getötet wurden, während Millionen zur Flucht innerhalb und außerhalb des Landes gezwungen wurden. Das Regime von Baschar al Assad und eine unübersichtliche Mischung von oppositionellen Kräften und IS-Milizionären bekämpfen einander und die Zivilbevölkerung rücksichtslos. Vor vier Jahren sprach das Philosophie Magazin mit Sadik al Azm, einem der bedeutendsten Philosophen des Landes, der kurz zuvor nach Deutschland emigriert war, über die Aussichten für Syrien, das Gespräch führte Michael Hesse. Al Azm ist am Sonntag, dem 11. Dezember 2016, in Berlin gestorben.

Hat Deutschland im Rahmen der Flüchtlingskrise eine besondere historisch bedingte Verantwortung
Während viele Deutsche nach 1945 einen Schlussstrich forderten, der ihnen nach der Nazizeit einen Neubeginn ermöglichen sollte, ist seit den neunziger Jahren in Deutschland eine Erinnerungskultur aufgebaut worden, die die Funktion eines Trennungsstrichs hat. Wir stellen uns der Last dieser Vergangenheit, erkennen die Leiden der Opfer an und übernehmen Verantwortung für die Verbrechen, die im Namen unseres Landes begangen worden sind. Erinnert wird dabei an die Vertreibung, Verfolgung und Ermordung der Juden und anderer ausgegrenzter Minderheiten. Dieser mörderische Plan konnte nur umgesetzt werden, weil die deutsche Mehrheitsgesellschaft damals weggeschaut hat, als die jüdischen Nachbarn gedemütigt, verfolgt, aus ihren Häusern geholt, deportiert wurden und für immer verschwunden sind. Weil den Deutschen über Jahrhunderte hinweg eingeprägt worden war, dass Juden radikal anders sind und eine Bedrohung darstellen, kam es zu diesem unfasslichen kollektiven Aussetzen von Mitgefühl.
Gibt es einen guten Tod?
Es ist stockdunkel und absolut still. Ich liege auf dem Rücken, meine gefalteten Hände ruhen auf meinem Bauch. Wie zum Beweis, dass ich noch lebe, bewege ich den kleinen Finger, hebe ein Knie, zwinkere mit den Augen. Und doch werde ich, daran besteht nicht der geringste Zweifel, eines Tages sterben und wahrscheinlich genauso, wie ich jetzt daliege, in einem Sarg ruhen … So oder so ähnlich war das damals, als ich ungefähr zehn Jahre alt war und mir vor dem Einschlafen mit einem Kribbeln in der Magengegend vorzustellen versuchte, tot zu sein. Heute, drei Jahrzehnte später, ist der Gedanke an das Ende für mich weitaus dringlicher. Ich bin 40 Jahre alt, ungefähr die Hälfte meines Lebens ist vorbei. In diesem Jahr starben zwei Menschen aus meinem nahen Umfeld, die kaum älter waren als ich. Wie aber soll ich mit dem Faktum der Endlichkeit umgehen? Wie existieren, wenn alles auf den Tod hinausläuft und wir nicht wissen können, wann er uns ereilt? Ist eine Versöhnung mit dem unausweichlichen Ende überhaupt möglich – und wenn ja, auf welche Weise?
