Was bedeutet es, depressiv zu sein?
Ist die Depression – oder wie sie früher hieß: Melancholie – eine Krankheit, Ausdruck einer Erkenntnis oder gar Zeichen besonderer Begabung? Drei Denker geben Antworten.
Ein Ungleichgewicht der Körpersäfte
Aristoteles
(384 – 322 v. Chr)
In den Problemata physica nimmt Aristoteles den pathologischen Aspekt der Melancholie in den Blick. Ursächlich für Krankheiten jeder Art sei ein Missverhältnis der Körpersäfte. Vor dem Hintergrund der antiken Viersäftelehre führt Aristoteles die Melancholie auf eine Veränderung des Wärmehaushalts im Körper zurück. Aufgrund eines Überschusses an „schwarzer Galle“ herrsche im Körper des Melancholikers entweder ein Übermaß an Kälte oder an Wärme. Seine Gemütslage sei mit der eines Betrunkenen vergleichbar. Hier wie dort treffen wir auf schwatzhafte, aufgeregte oder aber zu Tränen neigende Charaktere. Doch die Melancholie ist nicht zwangsläufig ein Makel: Menschen mit einer speziellen Form der Schwarzgalligkeit seien disponiert zu genialen Leistungen in Philosophie, Kunst und Politik.
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