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Bild: © Sophie Brand

Best of 2022

Was ist „Z-Faschismus“, Frau von Redecker?

Eva von Redecker, im Interview mit Moritz Rudolph veröffentlicht am 13 Juni 2022 8 min

Welche Logik steckt hinter dem russischen Angriffskrieg? Und warum wird er so brutal geführt? Ein Gespräch mit Eva von Redecker über Z-Faschismus, Patriarchat und Phantombesitz an Mensch und Natur.

 

Frau von Redecker, beginnen wir ganz grundsätzlich: Was ist „Z-Faschismus“?

Der Begriff ist ein Versuch, das politische Projekt von Putins Russland zu erfassen. Der Buchstabe „Z“ ist in der ersten Woche des Krieges vom Militärkennzeichen – vermutlich als Abkürzung für Zapad, das die Fahrzeuge der westlichen Division markierte – zum Symbol der Kriegsbefürwortung geworden. In einer Art Marketingkampagne wird das „Z“ auf Werbetafeln angebracht und von Teilen der Bevölkerung im Alltag zur Schau gestellt, etwa auf Autos oder Kleidungsstücken. Die extremsten Beispiele sind Schulkinder, die in Z-Formationen aufgereiht werden. Solche Mobilisierung allein macht aber keinen Faschismus aus, die Frage ist, wofür da Stimmung gemacht wird. Und das ist eben nicht „nur“ ein nationalistischer Krieg, und auch nicht „nur“ ein geostrategischer Imperialismus. Sicher, man kann nüchtern machtpolitisch unterstellen, dass die russischen Interessen sich hauptsächlich auf den Grenzverlauf zur Nato und die Erdgasfelder im Donbass bezögen. Aber selbst, wenn dem so wäre, sind diese Interessen nun auf eine fatale Weise politisiert, die nicht mehr so schnell aus der Welt geht. 

Wo geht der Z-Faschismus über das übliche geopolitische Kalkül großer Staaten hinaus?

Die russische Staatsräson hat sich in ein historisches Totalprojekt verkehrt, für das die Eliminierung bestimmter Bevölkerungsgruppen zentral ist. Dieses Projekt basiert auf der „eurasischen Ideologie“. Einer ihrer Architekten ist Alexander Dugin, der an der Moskauer Universität Soziologie gelehrt hat, bis er 2014 seinen Job verlor, weil er zu öffentlich geäußert hatte, dass die Lösung des Ukrainekonflikts „Töten, töten, töten“ laute. Damals war das zumindest noch nicht die offizielle Linie. Im Kern besagt die eurasische Idee, dass es eine eigenständige russische Zivilisation gäbe, die sich vom atlantischen, seefahrenden, Handel treibenden Westen unterscheide. Die russische Zivilisation sei landsässig und beruhe auf sogenannten traditionellen Werten. Diese gelte es, um jeden Preis gegen westlichen Einfluss zu behaupten. Und wie auch viele andere Mitglieder der globalen Rechten setzt Dugin den Westen mit Liberalismus gleich und definiert den Liberalismus als gescheitert, weil er zu individualistischen Auflösungserscheinungen führe. LGBTIQ-Rechten nämlich. Es ist nicht einfach nur eine alberne Pose, dass Putin sein Land mit J.K. Rowling, die als transphob kritisiert wird, vergleicht. Und auch kein nachträglicher Propagandatrick unter anderen. Das Z beruht gewissermaßen auf der Elimination des Gendersternchens. Die patriarchale Phantasie traditioneller Werte schafft das kollektive Subjekt, dem angeblich die territoriale Hoheit – auch und gerade über die Ukraine – zusteht. Putin kann den Krieg nicht Krieg nennen, weil er aus eurasischer Sicht gar nicht gegen ein anderes Land vorgeht, sondern eine ur-russische Bevölkerung vom westlichen Einfluss reinigt. Nun, wo die ukrainische Bevölkerung aber ihren Wunsch nach Selbstbestimmung behauptet, muss sie als äußerer Feind ebenso ausgelöscht werden wie die inneren.

Ist der Faschismus männlich?

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Kommentare

Joana Kompa | Sonntag, 19. Juni 2022 - 19:27

Einen tiefen Dank für diese scharfsinninge Analyse. Putin spricht queeren Menschen wie mir die Existenzberechtigung ab. Der Krieg basiert auf tiefster Identitätspolitik, wobei die zögernde deutsche Haltung zunehmend schmerzt. Es ist gut (das habermassche Argument), dass wir nicht von Falken regiert werden. Und es ist traurig, dass der Konflikt nur auf instrumental-militärischer Ebene entschieden wird (das Kantische Argument scheinheiliger Waffenstillstandsvereinbarungen). Wie sieht kluges Handeln aus?

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