Impuls
Zwischenruf zur Frage der Gewalt
veröffentlicht am
4 min
Angesichts des Krieges im Sudan fordert der Westen die Parteien zu Gewaltverzicht und Verhandlungen auf. Mit Blick auf den Ukraine-Krieg indes werden Friedensbemühungen als Bündnis mit dem Bösen angeprangert. Ist das konsistent? Ein Impuls von Hartmut Rosa.
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Kommentare
Ich gebe Herrn Prof. Harmut Rosa vom Prinzip her recht, doch müssen wesentliche Unterschiede zwischen dem Bürgerkrieg im Sudan und dem Krieg in der Ukraine mitgedacht werden:
• Im Sudan kämpfen sowohl der „rechtmäßige“ Herrscher wie auch der „verbrecherische“ Aggressor im „eigenen“ Land, es leidet sozusagen „nur“ die „eigene“ Bevölkerung darunter. – Die zahlreichen unter Anführungszeichen stehenden Wörter lassen erkennen, wie problematisch, ja geradezu zynisch Begriffe im Zusammenhang mit Kriegsgeschehen werden können. –
• In der Ukraine findet der Krieg ausschließlich am Boden des überfallenen Landes statt, der in imperialistischem Größenwahn agierende Aggressor muss zwar Sanktionen hinnehmen, hat aber keinerlei kriegerische Auseinandersetzungen in seinem Land selbst zu befürchten. Ein Waffenstillstand brächte zumindest ein teilweises Erreichen der imperialistischen Ziele.
• Militärische Unterstützung ist immer problematisch, aber in Bürgerkriegen, wie den erwähnten Ländern Kongo, Äthiopien und Libyen, wären Waffenlieferungen kaum möglich gewesen, ohne Gefahr zu laufen, dass diese in die falschen Hände gelangen.