Interview
Céline Spector: „Eine Solidarität aus Angst bringt Europa näher zusammen“
Céline Spector, im Interview mit
veröffentlicht am
9 min
Stärkt der Krieg in der Ukraine die europäische Idee? Diese These vertritt Céline Spector, Professorin für Philosophie an der Sorbonne im Interview und erläutert die Kraft der „negativen Solidarität“.
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Übersetzt von
Lisa Friedrich
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Kommentare
Celine ist eine hervorragende Philosophin. Das soll bitte nicht als captatio benevolentiae verstanden werden.Die Position, der sie sich verpflichtet fühlt gegenüber Kiew ist das eine. Nicht in den Fokus geraten aber andere Stimmen, deren Fokus hinsichtlich einer deeskalierenden Position, die auf ernsthafte Ininitiativen für einen Waffenstillstand setzen. Wer der Kriegslogik ad Infinitiv folgt, kann keinen Krieg beenden - bis er siegt. Ein klassischer Sieg ist - angesichts der Kräfteverhältnisse R und UA - aber völlig un- wahrscheinlich, Celine
a) Wer jetzt auf negative Solidarität setzt, muss wissen, dass bei Ende des Krieges nichts mehr von ihr bleibt.
b) 1945 ( Potsdam?) als "Friedensvertrag " zu werten, scheint doch arg daneben. Auch 1990 kam es nicht zu einem Friedensvertrag.
c) Die Verträge der EU - Ebene kennen auch die funktionale Beschränkung ihrer Reichweite bzw. Handlungsmacht: Subsidiarität. Sie gilt aber im Laufe fortschreitender Integrationsintensität immer mehr als Störfaktor. In dem Maße wie Brüssel immer mehr, immer weitere Kompetenzen anhäuft, verliert die korrektive Demokratie und selbst eine nur funktional verstandene Subsidiarität.