Das sensible Selbst - Sind wir zu empfindlich?
Die Sensibilisierung der Gesellschaft ist ein Zeichen von Fortschritt. Die Unantastbarkeit der Würde ist ihr Verdienst. Doch wie weit reicht das Recht, vor Verletzungen geschützt zu werden? Was können und müssen wir uns in einer liberalen Demokratie wechselseitig zumuten – und was nicht?
Artikel aus dem Dossier
Resilenz versus Verletzlichkeit
Machen wir zu Beginn ein kleines Spiel. Was tun Sie, wenn Sie eine leichte Erkältung spüren, weit hinten im Hals? A) Sie denken sich: Was soll’s, wird schon, der Tag wartet! Oder B) Das kann sich leicht auswachsen, ich bleibe heute besser zu Hause. Frage zwei: Wie reagieren Sie, wenn ein Kollege..
Die Grenze des Zumutbaren
Der empfindsame Mensch definiert diese Grenze klar: am Arbeitsplatz, in Debatten, in der Kunst. Anstellerei oder Selbstschutz?
Dialektik der Sensibilität
Die Sensibilisierung des Selbst ist der Motor des Fortschritts. Doch schlägt die positive Kraft moderner Empfindsamkeit bisweilen ins Gegenteil um: Ohne ausreichend Ambiguitätstoleranz droht die Kultur der Sensibilität den sozialen Raum zu zerstören. Ein Essay von Andreas Reckwitz.
