Briefe aus dem Gefängnis - Wie lässt sich der Kapitalismus besiegen?
Als Nadja Tolokonnikova, inhaftiertes Mitglied der russischen Künstlergruppe Pussy Riot, zu erkennen gab, wie sehr sie den Philosophen Slavoj Žižek bewundert, regten wir einen Briefaustausch zwischen den beiden an. Die junge Aktivistin widerspricht darin den Analysen des neokommunistischen Theoriepapstes energisch und entwirft ein neues Bild vom revolutionären Kampf gegen das System
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Moralischer Fortschritt kann uns nicht retten
Selten war die Menschheit mit so vielen Krisen gleichzeitig konfrontiert. Diese Diagnose stellt Slavoj Žižek, der zu den bekanntesten Philosophen unserer Zeit gehört. Allerdings wäre es gerade die falsche Strategie, existenzielle Herausforderungen wie die Pandemie, die Umweltzerstörung oder den strukturellen Rassismus als gesonderte Probleme anzugehen. Was wir stattdessen brauchen, so meint Slavoj Žižek, ist eine Politik der revolutionären Gerechtigkeit.

Rache ohne Reue?
Seit 23 Jahren sitzt Giuseppe Grassonelli als Kopf eines Rachefeldzugs gegen die Cosa Nostra hinter Gittern. Da er eine Kronzeugenregel ablehnte, wird der mehrfache Mörder das Gefängnis nie wieder verlassen. Im Verlauf der Haft entdeckte der Sizilianer die Philosophie für sich, begann ein Studium, schloss es mit Auszeichnung ab. Wir haben Grassonelli, der lange Jahre in Hamburg lebte, im Gefängnis getroffen: Wie denkt er heute über seine Vergangenheit? Treffen mit einem Menschen, dem der Dialog mit Hegel und Nietzsche wichtiger wurde als alles andere
Slavoj Žižek: „Wir brauchen eine globale Sozialdemokratie“
Wir gratulieren Slavoj Žižek herzlich zum 75. Geburtstag. Auf der phil.COLOGNE hat er im vergangenen Jahr über ökologische Politik, identitäre Linke und Probleme des Fortschrittsglaubens gesprochen.

Arnaud Orain: „Wir treten in den Kapitalismus der Endlichkeit ein“
Die neoliberale Utopie eines unbegrenzten Wachstums ist an der ökologischen Realität gescheitert. Angesichts dessen diagnostiziert der Wirtschaftswissenschaftler Arnaud Orain einen Kapitalismus der Endlichkeit. Dieser Form des Kapitalismus gehe es um eine Erbeutung der begrenzten Ressourcen, um aus ihnen Profit zu schlagen.

Bernard Stiegler: "Wenn man schreit, fängt 'es' an zu sprechen"
Ob digitale Revolution, Krise des Kapitalismus oder die Struktur menschlichen Begehrens: Das Denken Bernard Stieglers ist den großen Fragen unserer Gegenwart verpflichtet. Den Weg zur Philosophie fand der Franzose im Gefängnis während einer langjährigen Haftstrafe
Renata Salecl, die Analytikerin des Mangels
Wer im Kapitalismus seine Sehnsüchte dem Markt anvertraut, wird nie Erfüllung finden – so argumentiert Renata Salecl. Millay Hyatt porträtiert die oft übersehene Philosophin und Lacan-Schülerin, die mit Slavoj Žižek verheiratet war.

Judith Butler: „Verletzungen bilden gesellschaftliche Strukturen ab“
Verwundbarkeiten sind eitel, zerstören die Debattenkultur? Die Philosophin Judith Butler widerspricht energisch – und plädiert dennoch dafür, an die Stelle des moralischen Vorwurfs wieder die Reflexion zu setzen

Quinn Slobodian: „Ultrakapitalisten sind sehr schlechte Philosophen des Kapitalismus“
Javier Milei, der sich selbst als „Anarchokapitalist“ bezeichnet, hat die Präsidentschaftswahl in Argentinien gewonnen. Im Interview zu seinem neuen Buch „Kapitalismus ohne Demokratie“ erläutert der Historiker Quinn Slobodian, was Sonderwirtschaftszonen mit dem Aufstieg der extremen Rechten zu tun haben.
