Im Pluriversum der Großräume
Der neo-eurasische Denker und Ultranationalist Alexander Dugin zeigt sich vom Trumpismus begeistert. Dabei widersprechen die Liebesgrüße aus Moskau zentralen Prämissen seines Denkens.
An einem Dienstagabend im März, kurz bevor Donald Trump und Wladimir Putin sich telefonisch über die Zukunft der kriegsversehrten Ukraine austauschen, bewirbt der russische Ultranationalist Alexander Dugin sein aktuelles Buch: Donald Trumps Revolution. Eine neue Ordnung der Großmächte. Im Moskauer Präsidentensaal der Staatsmedienholding Rossija Segodnja schwärmt Dugin vom erstarkten „Trumpismus 2.0“ und einem baldigen Zusammenbruch der liberalen Ordnung.
Dass ein autoritärer Ideologe einen autoritären Politiker feiert, mag auf den ersten Blick nicht überraschen. Im Falle des mystizistischen Carl-Schmitt-Wiedergängers und Wannabe-Rasputins Alexander Dugin ist die Sympathiebekundung trotzdem erstaunlich.
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US-Wahl 2024
Trump lügt, pöbelt und bricht Recht. Trotzdem wird er von seinen Anhängern gefeiert und wurde erneut zum Präsidenten gewählt. Wie ist das möglich? Haben US-amerikanische Denkströmungen dem Trumpismus den Boden bereitet? Konservatismus, ziviler Ungehorsam, Pragmatismus: Eine Aufklärung in drei Teilen. Lesen Sie unser aktuelles Dossier mit der Titelfrage „Woher kommt der Trumpismus?“ bis Donnerstag ohne Paywall.

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Der Trumpismus nimmt die Universitäten ins Visier. Antisemitismus dient ihm als Vorwand. Doch dass Trump keine hehren Motive verfolgt, macht viele der sogenannten „propalästinensischen“ Campus-Protestler nicht im Umkehrschluss zu den Streitern für das Gute. Ein zweiteiliger Essay über den „ehrbaren Judenhass“ des pseudoprogressiven Milieus.

Vom Antisemitismus des guten Gewissens (Teil 2)
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