Kunst als Vollendung der Philosophie – Schelling zum 250. Geburtstag
Mit dem Deutschen Idealismus rückt das erkennende Subjekt in den Mittelpunkt. Nicht so für Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, der Mensch und Welt, Ich und Natur als Einheit begreift. Zum 250. Geburtstag erinnert Christoph Kann an den Philosophen und erklärt, warum diese Einheit in der Kunst vollends erfahrbar wird.
In welchem Verhältnis stehen Philosophie und Kunst? Diese Frage stellt sich bereits dem jungen Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, dem am 27.1.1775 im schwäbischen Leonberg geborenen Hauptvertreter des Deutschen Idealismus. Schon früh entwickelt er Grundlagen einer spekulativen Naturphilosophie in Verbindung mit religiösen, metaphysischen sowie mystischen Elementen. Nach einem Studium zunächst der Theologie, dann der Mathematik, Medizin und Naturwissenschaften, folgt eine ambitionierte Hochschullaufbahn. Dabei wirkt Schelling auf die genannten, in seinem Denken eng verzahnten Wissensgebiete immer wieder anregend zurück – zunächst als Professor in Jena, dann in Würzburg, Stuttgart, Erlangen, München und Berlin. Er zeigt sich versiert in der Naturforschung, etwa der elektromagnetischen Feldtheorie, und erweist sich zugleich als Kenner der Literatur und Kunst seiner Zeit. Ebenso wie Georg Wilhelm Friedrich Hegel entwickelt er das für den Deutschen Idealismus charakteristische Interesse an der Systematisierung von Wissen und der als integrales Ganzes verstandenen Wissenschaften. Hinzu kommt eine ausgeprägte Nähe zur Romantik, worauf bereits Schellings Freundschaft mit Hölderlin vorausweist. Als prägende Kultur- und Wissenschaftsströmung des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts steht die Romantik insbesondere für eine Synthese von Philosophie und Dichtung. Damit bildet sie den Bezugsrahmen für Schellings Verhältnisbestimmung der Philosophie und der Kunst.
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