Leopold Kohr – Small is beautiful
Für Leopold Kohr bestand die Wurzel allen Übels in der Überdimensionierung. Seine Philosophie des kleinen Gemeinwesens macht ihn zum Vordenker einer anderen Globalisierung. Heute vor 30 Jahren ist er gestorben.
Auf das Erbe Jean-Jacques Rousseaus gab es im 20. Jahrhundert verschiedene Anwärter: Die Idee der „volonté générale“, des Gemeinwillens, dem sich alle unterzuordnen haben, wurde vor allem von Sozialisten und Kommunisten aufgriffen. Das Credo „Zurück zur Natur“, um den Entfremdungszumutungen der Zivilisation zu entkommen, eher von 68ern, Hippies und Grünen. Ein dritter Gedanke Rousseaus konnte hingegen keine vergleichbare Wirkung entfalten, obwohl er als Korrektiv unverzichtbar ist: Die Überzeugung, dass nur kleine Gemeinwesen florieren, während große Staaten Krieg, Unterdrückung und Tristesse befördern. Wichtigster Erneuerer dieser Idee war der österreichisch-amerikanische Ökonom und Philosoph Leopold Kohr, dessen Leitspruch „Small is beautiful“ heute als Antidot zu Umweltzerstörung, Großmachtpolitik, wirtschaftlicher Fehlsteuerung und Politikmüdigkeit wiederentdeckt wird.
Misstrauen gegen die Macht
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