Verwaltetes Denken in Frankfurt
Die Eröffnungsrede des Philosophen Slavoj Žižek auf der Frankfurter Buchmesse hat für einen Eklat gesorgt. Dabei hätte es ein Abend lebendiger Demokratie über die Frage werden können, ob Hintergrundanalysen notwendig in Relativierung münden. Ein Kommentar von Svenja Flaßpöhler.
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Moralischer Fortschritt kann uns nicht retten
Selten war die Menschheit mit so vielen Krisen gleichzeitig konfrontiert. Diese Diagnose stellt Slavoj Žižek, der zu den bekanntesten Philosophen unserer Zeit gehört. Allerdings wäre es gerade die falsche Strategie, existenzielle Herausforderungen wie die Pandemie, die Umweltzerstörung oder den strukturellen Rassismus als gesonderte Probleme anzugehen. Was wir stattdessen brauchen, so meint Slavoj Žižek, ist eine Politik der revolutionären Gerechtigkeit.

Slavoj Žižek: „Wir brauchen eine globale Sozialdemokratie“
Wir gratulieren Slavoj Žižek herzlich zum 75. Geburtstag. Auf der phil.COLOGNE hat er im vergangenen Jahr über ökologische Politik, identitäre Linke und Probleme des Fortschrittsglaubens gesprochen.

Teilhabe statt Boykott
Die Autorin Jasmina Kuhnke hat zu einem Boykott der Buchmesse aufgerufen und so eine große Solidarisierungswelle ausgelöst. Empathie mit einer Frau, die von rechten Kräften bedroht wird, ist wichtig. Doch geht die empathische Energie in die falsche Richtung, meint Svenja Flaßpöhler.

Im Zweifel für gar nichts
Zwei Entwürfe zur Regelung der Suizidassistenz, die am 6. Juli im Bundestag zur Abstimmung standen, haben die notwendige Mehrheit verfehlt. Tatsächlich scheitern beide daran, Selbstbestimmung und Lebensschutz zu vereinen. Vielleicht ist das aber auch gar nicht möglich? Ein Kommentar von Svenja Flaßpöhler.

Wie viel Meinungsfreiheit verträgt die Demokratie?
Am 10. Oktober beginnt die Frankfurter Buchmesse. Auch rechte Verlage sind wieder zugelassen. Ist das eine gute Idee?
Sagen, Schweigen und Zeigen – Wittgenstein und die „Cancel Culture“
Sprache ist eigensinnig. Nicht selten bringt sie das Gegenteil des Gesagten zum Ausdruck. Was aber lässt sich überhaupt in Worte fassen? Und was hätten Wittgenstein und Hegel zur Debatte um „Cancel Culture“ gesagt? Ein Essay von Slavoj Žižek.

Der Mensch ist dem Menschen kein Wolf
Heute beraten Bund und Länder über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise. Für eine bedachte Rücknahme der Lockdown-Beschränkungen spricht ein wesentlicher Funktionsmechanismus liberaler Gesellschaften: Modernes Zusammenleben beruht auf Vertrauen. Es preiszugeben, bedeutet einen Rückschritt zum Hobbesschen Leviathan. Ein Kommentar von Svenja Flaßpöhler.

Gibt es eine Alternative?
Der derzeitige Lockdown wird bis zum 14. Februar verlängert und in Teilen verschärft. Als Grund nennt die Bundesregierung – neben den zwar sinkenden, aber nach wie vor hohen Infektionszahlen – vor allem die Sorge vor den neuen Virusmutationen. Wer jedoch eine solche Präventionspolitik alternativlos bezeichnet, blendet wesentliche Fragen aus. Ein Kommentar von Svenja Flaßpöhler, Chefredakteurin des Philosophie Magazin.

Kommentare
Wenn wir von Kontextualisierung sprechen, dann sollten wir hier auch den Kontextualisierenden kontextualisieren. Zizek hat schon in der Vergangenheit antiisraelische Tendenzen gezeigt, ganz so wie seine linke Kollegin Judith Butler. In der Genderdebatte werden sich die beiden zwar nicht einig, aber in der Tradition des linken Antiisraelismus schon.
Gleichzeitig muss ich hier an Kollegah und die Echoverleihung 2018 denken. Ob Hegelianischer Dialektiker oder plumper islamophiler Rapper, im Antiisraelismus finden alle gesellschaftlichen Schichten Konsens.