Wie soll ich mich entscheiden?
Die Angst, an einem Punkt des Daseins falsch abzubiegen, ist groß. Hier fünf philosophische Ratschläge von Søren Kierkegaard, Novalis, Jean-Paul Sartre, Friedrich Nietzsche und Robert Pfaller.
1. Du kannst es ohnehin nur falsch machen
Søren Kierkegaard
1813 – 1855
Es ist egal, für welches Ich man sich entscheidet. Am Ende bereut man ohnehin, nicht eine andere Wahl getroffen zu haben. Dieser entmutigenden Haltung verleiht Søren Kierkegaard Ausdruck: „Verheirate dich, du wirst es bereuen; verheirate dich nicht, du wirst es auch bereuen. (…) Hänge dich auf, du wirst es bereuen; hänge dich nicht auf, beides wird dich gereuen.“ Den antidialektischen Kern der Aufzählung bezeichnet er gar als „Inbegriff aller Lebensweisheit“. Solange man sich im Modus des irdischen Entweder-Oder bewege, ist demnach alles falsch. An anderer Stelle schreibt er: „Das Vergleichen ist (…) der Anfang der Unzufriedenheit.“ Gibt es etwas, dem dieser aus der Möglichkeit der Wahl resultierende Widerspruch nicht anhaftet? Ja, sagt Kierkegaard. Aber nur die göttliche Ewigkeit.
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Kommentare
Entscheidungen treffen und später gut über sie denken wird vielleicht häufiger, wenn man
-sich und seine Gruppen nur wahrscheinlich ausreichend zu befreien versucht und sonst oft wahrscheinlich bestes für alle versucht.
Dann waren vielleicht tendenziell im Rückblick die eigenen Lebensbedingungen ausreichend gut, und die Wirkung in der Welt soweit vielleicht tendenziell auch gut, selbst wenn noch Jahrzehnte vor einem liegen.
Ich danke für den Artikel und die Möglichkeit, zu kommentieren.