Bernard Stiegler: "Wenn man schreit, fängt 'es' an zu sprechen"
Ob digitale Revolution, Krise des Kapitalismus oder die Struktur menschlichen Begehrens: Das Denken Bernard Stieglers ist den großen Fragen unserer Gegenwart verpflichtet. Den Weg zur Philosophie fand der Franzose im Gefängnis während einer langjährigen Haftstrafe
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Weitere Artikel
Was heißt hier Struktur?
Wenn in Debatten von „Struktur“ die Rede ist, stehen sich zwei Lager gegenüber: Die einen sprechen von „struktureller Benachteiligung“ bestimmter Gruppen und fordern Gegenmaßnahmen. Die anderen halten „Struktur“ für ein leeres oder gar gefährliches Konzept, weil es Menschen ihrer Handlungsmacht beraubt. Doch um gut zu streiten, müssen wir erst einmal wissen, worüber wir eigentlich reden, wenn wir von „Struktur“ sprechen. Eine Aufklärung.

Arnaud Orain: „Wir treten in den Kapitalismus der Endlichkeit ein“
Die neoliberale Utopie eines unbegrenzten Wachstums ist an der ökologischen Realität gescheitert. Angesichts dessen diagnostiziert der Wirtschaftswissenschaftler Arnaud Orain einen Kapitalismus der Endlichkeit. Dieser Form des Kapitalismus gehe es um eine Erbeutung der begrenzten Ressourcen, um aus ihnen Profit zu schlagen.

Annie Ernaux: „Die Abhängigkeit des Begehrens ist mit dem Akt des Schreibens unvereinbar“
Im literarischen Schaffen von Annie Ernaux geht es immer wieder um ihren Hang, sich sexuell zu unterwerfen. Wie ist diese Dynamik zu begreifen, aus der sie nur ihre Arbeit zu befreien vermag? Ein Gespräch mit der französischen Literaturnobelpreisträgerin über weibliche Lust im Kraftfeld männlicher Macht.

Das zerstreute Ich
Unser Alltag wird zunehmend von Unterbrechungen und Multiasking bestimmt. Im Dauerfeuer der medialen reize fällt es immer schwerer, auch nur einen einzigen klaren Gedanken zu fassen. Die anzahl der ADHS-Diagnosen steigt ebenso kontinuierlich an wie jene der burnout-Diagnosen. Sind die fliehkräfte des digitalen Kapitalismus im begriff, neben dem alltag auch unser Innerstes zu zerreißen? Doch was wissen wir eigentlich über die wahre Gestalt des menschlichen bewusstseins? Ist unser Denken womöglich von Natur auf permanente zerstreuung angelegt? Stellt das dezentrierte Ich sogar utopische Perspektiven einer neuen, intensiveren Daseinsform in aussicht?
Die Lust an der Unterwerfung
„Fifty Shades of Shades of Grey“, die Geschichte einer sadomasochistischen Beziehung, wurde binnen kürzester Zeit zum Weltbestseller. Ab Februar ist die Verfilmung der Romantrilogie im Kino zu sehen. Welcher Logik folgt die Lust an der sexuellen Unterwerfung? Diese Frage hat Philosophen von Hegel bis zu Freud und Deleuze fasziniert – vor allem aber den Erfinder des Masochismus, Leopold von Sacher-Masoch. Eine Ideenreise ins dunkle Herz des Begehrens
Briefe aus dem Gefängnis - Wie lässt sich der Kapitalismus besiegen?
Als Nadja Tolokonnikova, inhaftiertes Mitglied der russischen Künstlergruppe Pussy Riot, zu erkennen gab, wie sehr sie den Philosophen Slavoj Žižek bewundert, regten wir einen Briefaustausch zwischen den beiden an. Die junge Aktivistin widerspricht darin den Analysen des neokommunistischen Theoriepapstes energisch und entwirft ein neues Bild vom revolutionären Kampf gegen das System
Herr Scherer, was ist das Anthropozän?
Angesichts des Klimawandels gilt es, das westliche Denken radikal in Frage zu stellen. Doch wie lassen sich ausbeutungsfreie Handlungspraktiken entwickeln? Im Gespräch mit Bernd Scherer, dem langjährigen Leiter des HKW Berlins, sprechen wir über das Anthropozän und die Möglichkeiten, es zu überwinden.

Andreas Bernard: „Die Ursprungserzählung in der Epidemiologie ist immer ein Mythos“
Morgen ist es vier Jahre her, dass der erste Lockdown beschlossen wurde. In seinem Buch Die Kette der Infektionen vertritt der Kulturwissenschaftler Andreas Bernard die These, dass die Bekämpfbarkeit von Epidemien maßgeblich davon abhängt, ob eine gute Erzählung über sie gelingt. Ein Gespräch über eine verdrängte Geschichte.
