Bleibt alles anders?
Die Wahlkampfbotschaften der Grünen scheinen stark vom Denken Hannah Arendts inspiriert. Das ist strategisch zwar klug, birgt aber auch ein enormes Risiko
Philosophie Magazin +
Testen Sie Philosophie Magazin +
mit einem Digitalabo 4 Wochen kostenlos
oder geben Sie Ihre Abonummer ein
- Zugriff auf alle PhiloMagazin+ Inhalte
- Jederzeit kündbar
- Im Printabo inklusive
Sie sind bereits Abonnent/in?
Hier anmelden
Sie sind registriert und wollen uns testen?
Probeabo
Weitere Artikel
Am Abgrund der Moderne
Hannah Arendt hat nicht nur die totalitäre Herrschaft analysiert, sondern auch die Traditionsbrüche beschrieben, die diese ermöglichte. Traditionsbrüche, die auch in Arendts eigenem Leben und Arbeiten Spuren hinterließen – und sie sehr sensibel für jegliche Gefahren in Demokratien machten. Was können wir heute noch in der Auseinandersetzung mit Arendts Arbeiten lernen? Ein Interview mit der Gründerin des Hannah Arendt-Zentrums Antonia Grunenberg.
Warum ist Hannah Arendt so beliebt?
Hannah Arendts Denken ist über weite Teile offen, pluralistisch und radikaldemokratisch. Doch ein genauerer Blick in ihre Schriften zeigt, dass sie zugleich eine aristokratische Elite für unverzichtbar hielt. Ist gerade diese Spannung der Grund für ihre enorme Popularität?
Seyla Benhabib: „Von Arendt lässt sich lernen, wie man über Politik noch mit Hoffnung nachdenken kann“
In New York, wo Hannah Arendt nach ihrer Flucht bis zu ihrem Tod lehrte und lebte, treffen wir die Philosophin Seyla Benhabib. Sie ist mit Arendts Werk tief vertraut und erhält im Dezember den renommierten Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken. Wie hätte Arendt die Krisen unserer Zeit gedeutet? Wie hätte sie auf das Freund-Feind-Denken im Diskurs geschaut? Ein Gespräch über Hannah Arendt im Lichte der Gegenwart.
Die Grenzen des Dialogs
In seinem neuen Buch Von hier an anders skizziert der Grünen-Co-Vorsitzende Robert Habeck mit Hannah Arendt eine Machttheorie, die auf dem dialogischen „Einvernehmen“ zwischen Regierenden und Regierten beruht. Doch was, wenn gesellschaftliche Gruppen gar nicht an so einem Konsens interessiert sind?
Alles auf eine Karte?
Das Risiko ausreizen oder doch lieber auf Nummer sicher gehen? Wer wichtige Entscheidungen trifft, findet strategische Hilfe in der Philosophiegeschichte. Fünf Denker zeigen, wie hoch sie pokern würden
Heimisch bleiben in einer Welt nach Auschwitz
Die These von der „Banalität des Bösen“ gehört zu den umstrittensten in Hannah Arendts Werk. Die Berliner Philosophin Susan Neiman erklärt, warum Arendts Buch über Eichmann für sie den wichtigsten Versuch einer Theodizee im 20. Jahrhundert darstellt.
Mut zur Mündigkeit
Faschismus, Konformismus, Gehorsam und Gewalt prägten Hannah Arendts Lebenszeit und bedrohten sie als Jüdin existenziell. Entstanden ist aus dieser Betroffenheit eine Philosophie, in deren Zentrum die Fähigkeit des Selberdenkens, des Handelns und des Neuanfangens steht – und die nichts an Aktualität verloren hat. Sieben Kerngedanken Arendts, die uns in die Zukunft führen.
Arendts Bedenken am Mehrparteiensystem
Warum spielen die etablierten Parteien in Frankreich kaum mehr eine Rolle? Weil sie nicht glaubhaft versichern können, dass sie im Interesse der Allgemeinheit handeln. Ihr Abstieg wurzelt, so Hannah Arendts These, im Mehrparteiensystem, das Bewegungen und Ideologie begünstigt und dem Etablierten misstraut.