Lebe ich intensiv genug?

Nr. 58 - Juni/Juli 2021

 

Lebe ich intensiv genug?

Intensiv leben – was für eine Sehnsucht. Wir wollen uns spüren, die Existenz auskosten, sie auf keinen Fall verpassen. Doch wäre nichts fataler, als dem modernen Imperativ: Lebe intensiv! einfach nur blindlings zu folgen. Um wahrhaft frei zu sein, müssen wir das Ideal der Intensität ver­stehen.

 

Meine Intensität

Welches Tun verdichtet das Sein, entfaltet einen unwiderstehlichen Sog? Wir haben mit drei Menschen gesprochen, die ihren je eigenen Weg in die Intensität gefunden haben. Eine Reportage von Florian Werner.

 

Unter Strom

Ein gelingendes Leben ist heute gleichbedeutend mit einem intensiven Leben. Eine Annahme, die aus der transzendenten Obdachlosigkeit des modernen Menschen resultiert und tiefe Abgründe in sich trägt. Eine Spurensuche. Von Svenja Flaßpöhler.

 

„Etwas in uns ist mehr als unsere Ängste“

Menschen haben Sorgen, die ihre Genussfähigkeit bedrohen. Intensität entsteht, wenn die Furcht uns nicht mehr bestimmt, meint Robert Pfaller.

 

Routine statt Rausch?

Ob in der Arbeit oder in der Liebe: Die Schwester der Intensität ist die Überforderung. Müssen wir die beruhigende Kraft der Wiederholung neu entdecken? Ein Pro & Contra von Christoph Peters und Ariadne von Schirach.

 

Viruslust

Sich strikt an die gültigen Coronaregeln zu halten, diese gar überzuerfüllen, gilt als vernünftig im besten kantischen Sinn: Die Lust wird zugunsten der Pflicht unterdrückt. Doch könnte es sein, dass die Restriktionen des sozialen Lebens durchaus selbst einen Lustgewinn bergen? Ein Essay von Bernadette Grubner.



 

Außerdem im Heft:

 

Das nahe Andere

Das westliche Interesse an Osteuropa erschöpft sich weitgehend in Negativfixierung und Unwissen. Höchste Zeit, jenen vielfältigen, traditionsreichen Raum zu entdecken, der sich direkt vor unserer Haustür erstreckt. Und zu fragen: Was können wir von Osteuropa lernen? Ein Essay von Jörg Scheller.

 

„Das Hybride steckt in uns allen“

Wer bin ich? Es gibt kaum eine Frage, die schwieriger zu beantworten wäre. Zumal dann, wenn die eigene Haut eine andere Farbe hat als die der Mehrheit. Im Interview spricht Mithu Sanyal über Identität.

 

Elf Thesen zur Polyamorie

Mehrere Menschen gleichzeitig zu lieben ist heikel. Und doch wird die Polyamorie immer populärer. Geht es um Macht? Optionenvielfalt? Unangreifbarkeit? Federica Gregoratto klärt Sie philosophisch auf.

 

William James und die radikale Hoffnung

Was tun angesichts einer fundamental ungewissen Lage wie der derzeitigen Pandemie? Der Begründer des „Pragmatismus“ William James riet: Nicht zaudern, sondern sich in radikaler Hoffnung, im „Willen zum Glauben“ üben.

 

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