Direkt zum Inhalt
Menu Top
    loginAnmelden shopping_basketHefte kaufen assignment_addAbonnieren
Navigation principale
  • Startseite
  • Impulse
  • Essays
  • Philo.live!
  • Gespräche
  • Hefte
  • Sonderausgaben
  • Philosophen
  • Begriffslexikon
  • Bücher
  • Kulturanzeiger
rechercher
 Philosophie Magazin - Impulse für ein freieres Leben
Menu du compte de l'utilisateur
    loginAnmelden shopping_basketHefte kaufen assignment_addAbonnieren
Navigation principale
  • Startseite
  • Impulse
  • Essays
  • Philo.live!
  • Gespräche
  • Hefte
  • Sonderausgaben
  • Philosophen
  • Begriffslexikon
  • Bücher
  • Kulturanzeiger
Tag - Body

Bild: picture alliance/YONHAPNEWS AGENCY/Yonhap

Impuls

Die Hand als Waffe

Theresa Schouwink veröffentlicht am 11 Mai 2021 2 min

Der Handschlag bezeugte einst Friedfertigkeit, in Zeiten der Pandemie jedoch erscheint die Hand selbst als Biowaffe. Grund genug, den Gruß für immer aufzugeben?

 

Beim Betrachten alter Filmaufnahmen, auf denen Politiker leutselig durch die Menge schreiten und Hände schütteln, überkommt inzwischen viele ein Gefühl des Befremdens, vielleicht gar der Empörung. Es ist schließlich nicht von der Hand zu weisen: Bei jedem Schütteln und Drücken bahnt man bis zu zehn Millionen Keimen, darunter möglicherweise dem Coronavirus, den Weg zum Mitmenschen. Doch was hat es menschheitsgeschichtlich auf sich mit diesem riskanten Ritual? Einer verbreiteten Hypothese zufolge etablierte sich der Gruß in der mittelalterlichen abendländischen Kultur als anschauliche Versicherung, keine Waffe zu tragen. Als Begrüßungs- und Abschiedsgeste steht der Händedruck mithin für die Bezeugung von Friedfertigkeit. Insofern ließe sich die Geste als alltägliche Variante dessen verstehen, was Theodor W. Adorno einst das „Eingedenken der Natur im Subjekt“ nannte: eine rituelle Erinnerung an die naturhafte Aggressionsbereitschaft des Menschen, die gleichzeitig die Aufhebung der Gewaltandrohung bedeutet.

 

Das feine Gefädel

 

In pandemischen Zeiten hat sich der Blick auf den Händedruck jedoch radikal verändert: Keineswegs zeigt er nunmehr die Waffenlosigkeit an. Vielmehr ist jetzt die Hand selbst, in den Worten des Spezialisten für Infektionskrankheiten Gregory Poland, eine „Biowaffe“. Bedrohlich erscheint heute nicht mehr die aggressive Triebnatur des Nächsten, sondern dessen schiere Leiblichkeit, die ihn zur Brut- und Wohnstätte allerlei Keime macht. Nicht nur Virologen wie Anthony Fauci mögen angesichts dessen hoffen, dass das Händeschütteln endgültig ein Ende hat. Doch sind die Alternativen wenig einnehmend: Ellbogen- und Faustgruß liegen in ihrer Symbolkraft irgendwo zwischen jugendlicher Checker-Geste und einer Allegorie der Ellbogengesellschaft. Keine dieser Gesten erlaubt wie der Handschlag das individuelle Austarieren von Nähe und Distanz, in dem das „feine Gefädel, das (…) miteinander verbindet“ (Adorno), seinen Platz findet. Der Händedruck ist deshalb eine Errungenschaft, die die Zivilisation sich erhalten sollte. •

  • E-Mail
  • Facebook
  • Linkedin
  • Twitter
  • Whatsapp
Anzeige
Tag - Body

Weitere Artikel

Bücher
7 min

Funktionale Jonglage

Marcel Schütz 09 Dezember 2021

Der Suhrkamp Verlag hat Niklas Luhmanns Schrift Die Grenzen der Verwaltung publiziert. Im Zentrum des Buches steht die vor allem in pandemischen Zeiten hochrelevante Frage: Wie kann die Verwaltung zahlreichen Ansprüchen genügen, ohne sich selbst aufzugeben? Eine Rezension von Marcel Schütz.

Funktionale Jonglage

Impulse
3 min

Philosophische Flaneure

23 November 2020

In Zeiten der Pandemie sind Spaziergänge zum neuen Volkssport avanciert: Die Parks und Bürgersteige sind voll. Philosophen ließen sich indes schon immer gehend inspirieren. Ob in der Stadt, auf dem Land oder in den Bergen: Das Flanieren war für viele nicht nur wohltuender Zeitvertreib, sondern unerlässlich fürs eigene Nachdenken. Grund genug für eine Top 5 philosophischer Spitzenspaziergänger. 

 

Philosophische Flaneure

Artikel
8 min

Hegelwende zur Zeitenwende

Leander Scholz 05 September 2025

Als 1989 die Berliner Mauer fiel, dachten nicht wenige, das Ende der Geschichte sei erreicht. Mit Hegel erklärten sie „den Kampf um Leben und Tod“ im liberalen Rechtsstaat für beendet. Auf dem Weg zur Welteinheit gebe es allenfalls soziale Kämpfe um Anerkennung. Heute jedoch kehren die Großmachtkonflikte zurück. Und mit ihnen der physische Ernst, von dem Hegel einst sprach.

Hegelwende zur Zeitenwende

Impulse
3 min

Von der Leinwand auf die Straße

Lisz Hirn 15 Februar 2021

In Myanmar hat sich der sogenannte „Hunger Games“-Gruß als Zeichen des Widerstands etabliert. Im gleichnamigen Film steht dieser für Solidarität mit den Rebellen. Doch warum greifen Protestbewegungen überhaupt Symbole aus Filmen auf? Ein Impuls von Lisz Hirn.

Von der Leinwand auf die Straße

Impulse
2 min

Protest und Popkultur

Lisz Hirn 11 März 2021

In Myanmar hat sich der sogenannte Hunger Games-Gruß als Zeichen des Widerstands etabliert. Im gleichnamigen Film steht dieser für Solidarität mit den Rebellen. Doch warum greifen Protestbewegungen Symbole aus Filmen auf?

Protest und Popkultur

Impulse
4 min

Das Rasen der Zeit

Josefine Berkholz und Dominik Erhard 04 März 2021

Ob Fußballstadien, Theater oder Spätis. Durch die Corona-Pandemie sind viele (halb-)öffentliche Räume geschlossen oder in ihrer Existenz bedroht. Grund genug, sie in einer Serie philosophisch zu würdigen. In Folge 2: Clubs, die verschwitzten Heterotopien. 

Das Rasen der Zeit

Impulse
6 min

Begegnungen wie Tangenten

Ariane Nicolas 25 Februar 2021

Ob Fußballstadien, Theater oder Spätis. Durch die Corona-Pandemie sind viele (halb-)öffentliche Räume geschlossen oder in ihrer Existenz bedroht. Grund genug, sie in einer Serie philosophisch zu würdigen. In Folge 1: Cafés, die Oasen des Neutralen.  

Begegnungen wie Tangenten

Impulse
4 min

Version einer anderen Welt

Gerald Fricke 10 März 2021

Ob Clubs, Cafés oder Theater. Durch die Pandemie sind viele (halb-)öffentliche Räume geschlossen oder in ihrer Existenz bedroht. Grund genug, sie in einer Serie philosophisch zu würdigen. In Folge 3: Stadien, Orte motivierender Gedankenübertragung.

Version einer anderen Welt

Artikel aus Heft Nr. 58 Juni/Juli 2021 Vorschau
Anzeige
Tag - Body
Hier für unseren Newsletter anmelden!

In einer Woche kann eine ganze Menge passieren. Behalten Sie den Überblick und abonnieren Sie unseren Newsletter „Denkanstöße“. Dreimal in der Woche bekommen Sie die wichtigsten Impulse direkt in Ihre Inbox.


(Datenschutzhinweise)

Jetzt anmelden!
Anzeige
Tag - Body

Fils d'ariane

  1. Zur Startseite
  2. Artikel
  3. Die Hand als Waffe
Philosophie Magazin Nr.Nr. 84 - September 2025
Philosophie magazine : les grands philosophes, la préparation au bac philo, la pensée contemporaine
Oktober/ November Nr. 84
Vorschau
Philosophie magazine : les grands philosophes, la préparation au bac philo, la pensée contemporaine
Rechtliches
  • Werbung
  • Datenschutzerklärung
  • Impressum
Soziale Netzwerke
  • Facebook
  • Instagram
  • Twitter
  • RSS
Philosophie Magazin
  • Über uns
  • Unsere App
  • PhiloMag+ Hilfe
  • Abonnieren

3 Hefte frei Haus und PhiloMag+ Digitalzugang für nur 20 €

Jetzt ausprobieren!