Direkt zum Inhalt
Menu Top
    loginAnmelden shopping_basketHefte kaufen assignment_addAbonnieren
Navigation principale
  • Startseite
  • Impulse
  • Essays
  • Philo.live!
  • Gespräche
  • Hefte
  • Sonderausgaben
  • Philosophen
  • Begriffslexikon
  • Bücher
  • Kulturanzeiger
rechercher
 Philosophie Magazin - Impulse für ein freieres Leben
Menu du compte de l'utilisateur
    loginAnmelden shopping_basketHefte kaufen assignment_addAbonnieren
Navigation principale
  • Startseite
  • Impulse
  • Essays
  • Philo.live!
  • Gespräche
  • Hefte
  • Sonderausgaben
  • Philosophen
  • Begriffslexikon
  • Bücher
  • Kulturanzeiger
Tag - Body

Illustration: © Nicolas Mahler

Trend

Wahlverwandtschaften

Marie-Luise Goldmann veröffentlicht am 11 Mai 2021 2 min

Co-Parenting ermöglicht, mit einem anderen Menschen ein Kind aufzuziehen, ohne dafür eine romantische Beziehung einzugehen. Ist das ein Zeichen kapitalistischer Zweckrationalität oder eine Befreiung aus alten Modellen?

 

Wer einen Kinderwunsch verspürt, aber noch Single ist, muss sich heute nicht verzweifelt auf Tinder um potenzielle Traumpartner bemühen. Es reicht, eine gute Freundin oder einen netten Bekannten zu haben. Und falls nicht, wischt man eben doch – aber nicht auf Tinder, sondern auf einer der zahlreichen Apps, die Partner zur gemeinsamen Kindererziehung vermitteln. Co-Parenting nennt sich die Abmachung, zu zweit oder mit mehreren Personen ein Kind, oft durch Samenspende, zu bekommen, ohne dafür eine romantische Beziehung einzugehen. Eine konsequente Antwort auf eine Statistik, nach der ein Drittel der Ehen in Deutschland geschieden werden. Denn von den vielen Tücken, die der romantischen Liebe auflauern und die so oft ihr tragisches Scheitern bedeuten, bleibt das freundschaftliche Arrangement verschont. Weder sprunghaftes Gefühlsschlamassel noch sexuelle Untreue können das Modell der kooperativen Elternschaft trüben. Sticht Rationalität hier Romantik? Co-Parenting, die höchste Stufe der Kapitalisierung des Privaten, das von jedem Rest an Unsicherheit, Instabilität und Risiko befreit werden soll? Ist in Zukunft mit noch mehr selbstoptimierten Familien zu rechnen, für die das perfekte Co-Elternteil mittels Kosten-Nutzen-Kalkül akribisch ermittelt wurde, statt sich auf die Unwägbarkeiten der Romantik mit mutiger Wucht einzulassen?

 

Antigone light

 

Nun, das wäre eine naheliegende, aber keine zwingende Schlussfolgerung: Judith Butler erkennt in alternativen Verwandtschaftsmodellen sogar ganz im Gegenteil einen subversiven Akt. Unter „Verwandtschaft“ kann der Philosophin zufolge „eine beliebige Anzahl sozialer Arrangements“ verstanden werden, „die die Reproduktion des materiellen Lebens organisieren“. Diese Arrangements sind somit keineswegs auf die drückenden Fesseln der Biologie, der Heterosexualität oder der Partnerschaft angewiesen. In Antigones Verlangen – Verwandtschaft zwischen Leben und Tod erklärt Butler Antigone zur radikalen Figur des Widerstands. Antigone ist zugleich Tochter und Schwester von Ödipus und hat zudem, so Butler, ein inzestuöses Verlangen nach ihrem Bruder Polyneikes. Damit sprenge sie die hergebrachte Ordnung verwandtschaftlicher Beziehungen. Nun ist Co-Parenting zugegebenermaßen weit weniger radikal als das Modell Antigone. Aber immerhin eine Subversion light. •

  • E-Mail
  • Facebook
  • Linkedin
  • Twitter
  • Whatsapp
Anzeige
Tag - Body

Weitere Artikel

Gespräch
19 min

Christoph Menke: „Bevor wir die Befreiung tun, erfahren wir sie“

Friedrich Weißbach 02 Januar 2023

Was ist eine gelungene Befreiung? Im Gespräch macht Christoph Menke deutlich, dass unser aktuelles Verständnis von Befreiung defizitär ist, weil sie neue Formen der Knechtschaft erzeugt. Eine radikale Befreiung hingegen ist eine ästhetische Erfahrung, die jeder machen kann.

Christoph Menke: „Bevor wir die Befreiung tun, erfahren wir sie“

Impulse
5 min

Lässt sich romantische Liebe rational begründen?

Maria Paiva Krug 16 Juni 2025

Romantische Liebe gilt als überwältigend, rauschhaft, unverfügbar – als etwas, das sich jeder rationalen Erklärung entzieht. Doch ist diese Vorstellung wirklich haltbar?

 Lässt sich romantische Liebe rational begründen?

Artikel
7 min

Woher kommt das Neue?

Nils Markwardt 01 Februar 2018

Es gibt diesen Punkt, an dem das Alte nicht mehr passt. Mit einem Mal werden Gewohnheiten schal, Gewissheiten brüchig, Routinen und Rituale zu eng. Aber was tun, wenn die Sehnsucht nach dem Neuen erwacht, während unklar ist, wo es zu suchen wäre? Wie soll es sich einstellen, das Neue? Woher kann es kommen? Aus uns selbst oder aus dem Nichts? Ist das Neue überhaupt eine Befreiung – oder ein gesellschaftlicher Imperativ im Zeichen des technischen Fortschritts? Bleib up to date! Erfinde dich neu! Sei kreativ! Das sind die Losungen unserer Zeit, deren permanenter Wandel uns zur Anpassung zwingt. Wagen wir also den Sprung ins Ungewisse, um zu finden, was noch nicht da ist.

 


Artikel
7 min

Wo ist das Kind, das ich war?

Wolfram Eilenberger 01 Januar 2018

Eine unheimliche Erfahrung. Dieser Mensch auf dem Foto, der mit Zahnlücke in die Kamera lächelt, das soll einmal ich gewesen sein? Mit allen seinen überschüssigen Träumen, Ambitionen, Fragen und Plänen? Fast unmöglich, ein geklärtes Verhältnis zu den eigenen Anfängen zu finden. Jenseits von Nostalgie und romantischer Verklärung. Aber auch frei von der Illusion, die biografische Vergangenheit ganz hinter sich lassen zu können. Während die einen die Infantilisierung der Gesellschaft beklagen, fordern andere eine heilende Rückkehr zum inneren Kind. Ist der Weg ins Erwachsenenleben notwendig der einer Desillusion und Selbstentfremdung? Und was könnte das überhaupt heißen: erwachsen sein? Ein Dossier über eine Frage, die sich jeder stellen muss.

 

 


Artikel
9 min

„Authentisch sein heißt, sein Potenzial verwirklichen“

Wolfram Eilenberger 20 September 2017

Er ist der große Vordenker des Multikulturalismus. Aber auch in Fragen religiöser Toleranz oder kapitalistischer Entfremdung zielt Charles Taylors Denken ins Zentrum heutiger Debatten. Ein Gespräch über das Ich als Ware und kanadische Ureinwohner mitten in Berlin
. Das Gespräch führte Wolfram Eilenberger.

Charles Taylor: „Kapitalismus und Demokratie leben in einer schwierigen Beziehung“

Gespräch
11 min

Charles Taylor: "Authentisch sein heißt, sein Potenzial zu verwirklichen"

Wolfram Eilenberger 18 Oktober 2014

Er ist der große Vordenker des Multikulturalismus. Aber auch in Fragen religiöser Toleranz oder kapitalistischer Entfremdung zielt Charles Taylors Denken ins Zentrum heutiger Debatten. Ein Gespräch über das Ich als Ware und kanadische Ureinwohner mitten in Berlin


Bücher
3 min

Wer befreit uns zur Freiheit?

Christoph Bartmann 10 November 2022

Christoph Menkes radikale Theorie der Befreiung arbeitet mit dem Alten Testament ebenso wie mit Walter White aus Breaking Bad. Klar wird: Statt Selbstermächtigung hilft es, sich faszinieren zu lassen.

Wer befreit uns zur Freiheit?

Artikel
3 min

Das Leiden der anderen

Eva von Redecker 13 November 2023

Die Zeichen der Zeit stehen auf Migrationsabwehr. Die dafür angeführten, vermeintlich objektiven Gründe folgen einem „Anrecht auf Grausamkeit“, das bereits Nietzsche beschrieb, meint unsere Kolumnistin Eva von Redecker.

Das Leiden der anderen

Artikel aus Heft Nr. 58 Juni/Juli 2021 Vorschau
Anzeige
Tag - Body
Hier für unseren Newsletter anmelden!

In einer Woche kann eine ganze Menge passieren. Behalten Sie den Überblick und abonnieren Sie unseren Newsletter „Denkanstöße“. Dreimal in der Woche bekommen Sie die wichtigsten Impulse direkt in Ihre Inbox.


(Datenschutzhinweise)

Jetzt anmelden!
Anzeige
Tag - Body

Fils d'ariane

  1. Zur Startseite
  2. Artikel
  3. Wahlverwandtschaften
Philosophie Magazin Nr.Nr. 84 - September 2025
Philosophie magazine : les grands philosophes, la préparation au bac philo, la pensée contemporaine
Oktober/ November Nr. 84
Vorschau
Philosophie magazine : les grands philosophes, la préparation au bac philo, la pensée contemporaine
Rechtliches
  • Werbung
  • Datenschutzerklärung
  • Impressum
Soziale Netzwerke
  • Facebook
  • Instagram
  • Twitter
  • RSS
Philosophie Magazin
  • Über uns
  • Unsere App
  • PhiloMag+ Hilfe
  • Abonnieren

3 Hefte frei Haus und PhiloMag+ Digitalzugang für nur 20 €

Jetzt ausprobieren!