#sadgirl – die Ästhetik psychischer Erkrankungen
Nach einer ersten Welle der Aufklärung werden psychische Erkrankungen in den Sozialen Medien nun ästhetisiert, beinahe als erstrebenswert betrachtet. Was auf den ersten Blick wie eine moderne Ausweitung des Individualisierungsdranges auf das Gebiet der Krankheiten erscheint, hat tatsächlich eine lange Tradition.
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Krankheit als Affirmation
Die Ästhetisierung psychischer Erkrankungen in den sozialen Medien hat Vorläufer im Sturm und Drang und in der Romantik, ist aber weniger subversiv.

Philosophie der zweiten Welle
Lange wurde vor der zweiten Welle der Pandemie gewarnt, nun ist sie da. Erneut werden die Maßnahmen verschärft und dringliche Warnungen ausgesprochen. Unweigerlich fühlt man sich da an das Frühjahr erinnert und stellt sich die Frage: Alles nochmal durchmachen? Wie geht man am besten mit solch einer Wiederholung um? Und liegt in der Wiederkehr des Gleichen auch eine Chance? Schopenhauer, Nietzsche und Kierkegaard können Hinweise geben.

Mit dem Thermomix zurück zur Natur
Traditionelle Hausfrauen trenden als „Tradwife-Bewegung“ in den sozialen Medien. Was von vielen als Backlash betrachtet wird, ist für diese gerade ein Akt der Emanzipation.

Michel Kreutzer: „Missverständnisse zwischen Mensch und Tier sind keine Einbahnstraße“
Ängste, Depressionen und sogar Autismus: Auch Tiere leiden an psychischen Erkrankungen. Diese Auffassung jedenfalls vertritt die Tierpsychologie. Im Interview erläutert der Ethologe Michel Kreutzer, inwiefern man bei Hund, Katze und Co. von einem Unbewussten sprechen kann, man Tiere aber dennoch nicht vermenschlichen sollte.

Was tun?
Der Herbst des letzten Jahres ist bereits jetzt als einer der großen Wendepunkte unserer Nachkriegsgeschichte erkennbar. So wie einst der Herbst des Jahres 1989. Der Fall der Mauer bedeutete einen enormen Mobilitätsschub. Im Zeichen der Freiheit ordnete er die Landkarte Deutschlands, Europas, ja faktisch der ganzen Welt politisch neu. Wie nun wäre das zweite große Herbstereignis, also der faktische Kollaps der EU-Außengrenzen und die damit verbundene Entscheidung zur Aufnahme von mehr als einer Million Flüchtlinge allein in Deutschland einzuordnen? Wieder fallen Grenzen. Wieder stimmen ganze Völker mit den Füßen ab und marschieren – als Opfer von Bürgerkriegen und einem mittlerweile Staat gewordenen islamistischen Terrorregime – aus den kriegsversehrten Gebieten der arabischen Welt nach Kerneuropa: unterwegs in ein besseres Leben – oder auch nur Überleben.
Onur Erdur: „Von den französischen Intellektuellen lernt man im Angesicht eines konkreten Unrechts zu philosophieren“
Tatsächlich ist die „French Theory“ weniger französisch als lange angenommen. So lautet die zentrale These in Onur Erdurs Buch Schule des Südens. Im Interview erläutert der Historiker und Kulturwissenschaftler, warum man Foucault, Bourdieu und Cixous am besten in algerischem Licht betrachtet.

Judith Butler und der Nahostkonflikt
Judith Butlers Text zum Nahostkonflikt hat Wellen geschlagen. Deutsche Kritiker verreißen ihn, sehen aber nicht genau genug hin. Ein differenzierter Blick offenbart blinde Flecken sowohl der Kritiker als auch der Befürworter postkolonialer Positionen.

Elias Canetti: „Innerhalb des Parlaments darf es keine Toten geben“
Donald Trump wurde bei einer Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania beinahe ermordet. In seiner wirkmächtigen Schrift Masse und Macht hat Elias Canetti dargelegt, inwiefern das Zwei-Parteien-System die psychologische Struktur des Bürgerkriegs noch in sich trägt – und wo die Gewalt im politischen Kampf ihre Grenze findet.
