Direkt zum Inhalt
Menu Top
    loginAnmelden shopping_basketHefte kaufen assignment_addAbonnieren
Navigation principale
  • Startseite
  • Impulse
  • Essays
  • Philo.live!
  • Gespräche
  • Hefte
  • Sonderausgaben
  • Philosophen
  • Begriffslexikon
  • Bücher
  • Kulturanzeiger
rechercher
 Philosophie Magazin - Impulse für ein freieres Leben
Menu du compte de l'utilisateur
    loginAnmelden shopping_basketHefte kaufen assignment_addAbonnieren
Navigation principale
  • Startseite
  • Impulse
  • Essays
  • Philo.live!
  • Gespräche
  • Hefte
  • Sonderausgaben
  • Philosophen
  • Begriffslexikon
  • Bücher
  • Kulturanzeiger
Tag - Body

Bild: © Unsplash/Jeswin Thomas

Klassiker kurz erklärt

Bertrand Russell und die Mathematik

Henri de Monvallier veröffentlicht am 13 März 2014 2 min

Philosophen formulieren oft provokant und scheinbar unverständlich. Doch gerade die rätselhaften Sätze sind der Schlüssel zum Gesamtwerk. Auch Bertrand Russels Auffassung von Mathematik ist nicht, was sie zunächst scheint.

 

Das Zitat

„So kann also die Mathematik definiert werden als diejenige Wissenschaft, in der wir niemals das kennen, worüber wir sprechen, und niemals wissen, ob das, was wir sagen, wahr ist“

– Mystik und Logik (1918)

 

Die Erklärung

Sollte Bertrand Russell, einer der größten Logiker des 20. Jahrhunderts, der Ziffern, Symbole und Beweise derart überdrüssig geworden sein, dass er behauptete, die Mathematik – die Wissenschaft par excellence – sei zu nichts nütze (Mystik und Logik, 1918)? Im Gegenteil, mit einer gehörigen Portion britischen Humors gibt er uns hier einen tieferen Einblick in das Wesen der Mathematik. Die Aussagen von Mathematikern sind in einer symbolischen Sprache formuliert, die anstrebt, Mehrdeutigkeiten zu eliminieren und Gedanken ausschließlich logisch, oder wie man sagt: „formal“, fassen zu können. Ein Mathematiker kann also eine Ableitung anstellen und dabei an ein bestimmtes rechtwinkliges Dreieck denken, doch seine Argumentation gilt für eine unendliche Zahl von rechtwinkligen Dreiecken und eine unendliche Zahl weiterer Objekte. In Wahrheit wird er also nie wissen, auf welche Objekte sich seine Deduktion alles anwenden lassen wird!

Außerdem kann man heutzutage einen Computer darauf programmieren, einfache Theoreme zu beweisen, wenn man seinen Speicher zuvor mit logischen Regeln und Axiomen gefüttert hat, also jenen Aussagen, die als Ausgangspunkt des Beweises dienen. Der Computer kann rein syntaktisch, das heißt aufgrund der formalen Regeln zur Symbolmanipulation, Ergebnisse generieren, ohne zu wissen, wovon er spricht. Russell würde provozierend hinzufügen, dass es nicht einmal nötig ist, dass er von etwas spricht, das auch existiert. Denn wenn die Argumentation selbst kohärent ist, ist sie auch dann korrekt, wenn sie sich auf kein reales Objekt bezieht, das uns in der Erfahrung gegeben ist. Die reine Mathematik kann also auf den Bezug zur Realität (im normalen und empirischen Sinne des Wortes) verzichten, vorausgesetzt, ihre Aussagen sind korrekt bewiesen. Hinter dem scheinbar provokanten Satz des englischen Philosophen verbirgt sich demnach eine tiefsinnige Lektion über das Wesen der Wahrheit in der Mathematik: Ihr Wahrheitsbegriff orientiert sich nicht an einer angestrebten Übereinstimmung mit der sogenannten Wirklichkeit, sondern ganz am reinen Ideal formaler Gültigkeit. Was zu beweisen war. •

  • E-Mail
  • Facebook
  • Linkedin
  • Twitter
  • Whatsapp
Anzeige
Tag - Body

Weitere Artikel

Artikel
2 min

Bertrand Russell

Henri de Monvallier 01 Mai 2014

Philosophen formulieren oft provokant und scheinbar unverständlich. Gerade diese rätselhaften Sätze sind der Schlüssel zum Gesamtwerk

 


Artikel
2 min

Jean-Paul Sartre: „Die Hölle, das sind die anderen“

Frederike Kaltheuner 24 Januar 2012

Große Philosophen formulieren oft provokant und scheinbar unverständlich. Gerade diese rätselhaften Sätze sind der Schlüssel zum Gesamtwerk. Was also will Sartre mit seinem vermutlich berühmtesten Satz sagen?

Jean-Paul Sartre: „Die Hölle, das sind die anderen“

Artikel
2 min

Martin Heidegger: „Die Wissenschaft denkt nicht“

Patrice Bollon 12 September 2013

Philosophen formulieren oft provokant und scheinbar unverständlich. Gerade diese rätselhaften Sätze sind der Schlüssel zum Gesamtwerk.

Martin Heidegger: „Die Wissenschaft denkt nicht“

Artikel
2 min

Hegel: „In diesem Hauptteile von Afrika kann eigentlich keine Geschichte stattfinden“

Charles Pépin 01 Januar 2014

Philosophen formulieren oft provokant und scheinbar unverständlich. Gerade diese rätselhaften Sätze sind der Schlüssel zum Gesamtwerk


Artikel
2 min

„Philosophie und Studium der wirklichen Welt verhalten sich zueinander wie Onanie und Geschlechtsliebe“

15 Februar 2014

Philosophen formulieren oft provokant und scheinbar unverständlich. Gerade diese rätselhaften Sätze sind der Schlüssel zum Gesamtwerk


Artikel
2 min

Emmanuel Lévinas und das Antlitz

Cédric Enjalbert 12 Dezember 2024

Philosophen formulieren oft provokant und scheinbar unverständlich. Gerade diese rätselhaften Sätze sind der Schlüssel zum Gesamtwerk. Welche Bedeutung hat das Antlitz für Emmanuel Lévinas, der am 12.12.1906 geboren wurde? Wir klären auf.

Emmanuel Lévinas und das Antlitz

Impulse
2 min

Macht Arbeit glücklich?

Vivian Knopf 15 April 2021

Arbeit dient in erster Linie der Lebenserhaltung. Doch lässt sich darin auch ein tieferer Sinn finden? Aristoteles, Karl Marx und Bertrand Russel geben Antworten.

 

Macht Arbeit glücklich?

Artikel
6 min

Das Russell-Einstein-Manifest

Philomag Redaktion 26 April 2022

Deutschland will jetzt doch Panzer an die Ukraine liefern. Der russische Außenminister Lawrow bringt den dritten Weltkrieg als „reale Gefahr“ ins Spiel. Zeit, eine eindringliche Warnung vor atomarer Eskalation in Erinnerung zu rufen, die der Philosoph Bertrand Russell am 9. Juli 1955 der Presse übergab und unter anderem von Albert Einstein unterzeichnet wurde.

Das Russell-Einstein-Manifest

Artikel aus Heft Nr. 15 Apr./Mai 2014 Vorschau
Anzeige
Tag - Body
Hier für unseren Newsletter anmelden!

In einer Woche kann eine ganze Menge passieren. Behalten Sie den Überblick und abonnieren Sie unseren Newsletter „Denkanstöße“. Dreimal in der Woche bekommen Sie die wichtigsten Impulse direkt in Ihre Inbox.


(Datenschutzhinweise)

Jetzt anmelden!
Anzeige
Tag - Body

Fils d'ariane

  1. Zur Startseite
  2. Artikel
  3. Bertrand Russell und die Mathematik
Philosophie Magazin Nr.Nr. 84 - September 2025
Philosophie magazine : les grands philosophes, la préparation au bac philo, la pensée contemporaine
Oktober/ November Nr. 84
Vorschau
Philosophie magazine : les grands philosophes, la préparation au bac philo, la pensée contemporaine
Rechtliches
  • Werbung
  • Datenschutzerklärung
  • Impressum
Soziale Netzwerke
  • Facebook
  • Instagram
  • Twitter
  • RSS
Philosophie Magazin
  • Über uns
  • Unsere App
  • PhiloMag+ Hilfe
  • Abonnieren

3 Hefte frei Haus und PhiloMag+ Digitalzugang für nur 20 €

Jetzt ausprobieren!