Die Kunst des Aufschiebens
Das Wichtige kann warten, lautet die Devise des Aufschiebenden, die oft gleichermaßen von Verweigerung und Perfektionismus zeugt. Auf Dauer führt sie zu Problemen. Die löst jedoch auch nicht, wer das Aufschieben durchs Abarbeiten ersetzt.
Das Verschieben ist janusköpfig. Einerseits ist der Aufschiebende oft ein Slacker, der die Anstrengung meidet und dem Angenehmen den Vorzug vor seinen langfristigen Zielen gibt. Er spürt wohl, dass er jetzt anfangen müsste mit seinem Essay, bei der Versicherung anrufen sollte, losgehen müsste zu seinem Termin, aber er tut es nicht. Stattdessen schaut er aus dem Fenster oder ins Internet, bleibt liegen, spielt Klavier. Er folgt damit dem kindlichen Lustprinzip, das Anspannung schnell abbauen will und die Triebregungen gegen die Forderungen von Über-Ich und Autoritäten gewinnen lässt.
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