Grau ist alle Theorie?
Im Jahr 2024 steht der 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich an. Beste Voraussetzungen, um über Kunst und Philosophie neu nachzudenken – mit zwei Büchern zum Maler der Romantik, einer kunsttheoretischen Studie und einem Essay über KI-Kunst.
Wer zu große Theorien aufbaut rund um Caspar David Friedrich“, schreibt Florian Illies in Zauber der Stille, „der macht seine Bilder klein und nimmt ihnen etwas von ihrer rätselhaften Schönheit.“ Illies steht hier exemplarisch für ein angespanntes Verhältnis von Kunst und Theorie. Er baut keine Theorie auf, sondern geht schnurstracks auf das Leben des Malers los, als sei er selbst dabei gewesen: Er sieht mit Friedrich, fühlt mit ihm, fabuliert um ihn herum: „Oh, wie liebt er diesen Moment“, weiß Illies, „wenn sich die großen Leinensegel plötzlich lauthals straffen.“ Obwohl in dieser wohligen Nähe Friedrichs historische Fremdheit verloren zu gehen droht, macht es doch großen Spaß, mit Illies durch die Welt Caspar David Friedrichs zu cruisen. Denn der Autor erzählt Bildergeschichten, die weit über die Biografie hinausreichen, von verbrannten Bildern, spektakulären Galeriedeals, von Walt Disneys Faszination für Friedrich-Landschaften – oder davon, wie sehr Leni Riefenstahls Bildsprache von Friedrichs Gemälden geprägt ist.
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