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Bild: © Paweł Starzec

Essay

Traut euch!

Friedrich Weißbach veröffentlicht am 08 September 2022 7 min

In postheroischen Gesellschaften gilt der Mut oft als reine Privatangelegenheit. Mit Hannah Arendt jedoch lässt sich zeigen, dass er gerade in Demokratien die politische Kardinaltugend ist. 

 

Wer von uns musste diesen Spruch als Kind nicht über sich ergehen lassen? Schon im frühen Alter werden wir aufgefordert, unseren Mut unter Beweis zu stellen: Ob durch den Sprung vom Zehn-Meter-Turm oder das Essen eines Wurms. Was wir als Kinder spielerisch lernen, leitet uns durch unser gesamtes Leben. Mut ist die treibende Kraft, mit unliebsamen Umständen aufzuräumen, Veränderungen voranzubringen und einen Neuanfang zu machen. „Mut“, so lässt sich mit Demokrit sagen, „steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende“. Sei es der erste Schritt auf eine angehimmelte Person zu, das Wagnis eines neuen Jobs oder das Eintreten für die eigenen Werte und Prinzipien, all das bedarf des Mutes. Mut ist insofern unabdingbar für ein glückliches Leben.

Aber was meinen wir eigentlich genau, wenn wir von Mut sprechen? Mut wird ganz allgemein als eine Form der Selbstüberwindung begriffen. Die Mutige springt über ihren eigenen Schatten, überwindet die eigenen Ängste und wächst über sich hinaus. Da der Kern des Mutes eine individuell empfundene Grenze ist, die es zu überschreiten gilt, erweist sich Mut als ein wesentlich subjektives Phänomen. Dementsprechend schwer ist es auch zu bestimmen, was mutig ist und was nicht. Während für manche beispielsweise das Sprechen vor einer Gruppe von Menschen oder das Ansprechen von Problemen ganz natürlich erscheint, verlangt es anderen eine große Portion Mut ab. Einen objektiven Maßstab, was als mutig gelten kann und was nicht, scheint es zumindest nicht geben zu können. Zugleich ist der Mut immer ein Ausdruck von Freiheit, denn wer etwas wagt, trifft eine Wahl für etwas und gegen die eigenen, oft fesselnden Ängste. In dieser Angstbewältigung erweist sich Mut als eine Selbsterfahrung. Indem wir an unsere Grenzen gehen und uns aktiv mit diesen auseinandersetzen, lernen wir nicht nur viel über uns selbst, sondern bilden auch eine eigene Individualität aus. Es gehört bereits Mut dazu, sich seine Schwächen einzugestehen, für seine Überzeugungen einzutreten und sich so als Individuum mit einem ganz eigenen Willen und Gefühlen der Welt zu zeigen. „Anders zu sein“, so Albert Camus treffend, „ist weder eine gute noch eine schlechte Sache. Es bedeutet lediglich, dass man mutig genug ist, um man selbst zu sein.“ Mut ist in diesem Sinne etwas Existenzielles und als solches notwendige Grundlage für eigenständiges Handeln.

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Artikel aus Heft Nr. 66 Oktober/November 2022 Vorschau
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