Verfluchte Faulheit
Wer nichts tut, ruft den Argwohn anderer und das eigene schlechte Gewissen hervor. Unproduktivität macht schuldig – daran glaubt nicht nur die Kirche, sondern auch die Linke.
Faulenzerei, Nichtstun, Müßiggang, Arbeitsscheu, Drückebergerei, Gammelei – es fehlt nicht an Vokabular, um von allen Leidenschaften diejenige zu bezeichnen, die uns selbst, wie La Rochefoucauld in seinen Maximen schreibt, am wenigsten bekannt sei: die Faulheit. Als berühmte Unbekannte durchquert sie die Epochen und provoziert dabei zwei gegensätzliche Haltungen. Bergsons homo faber, der mit seinen Werkzeugen schaffende Mensch, gegen jenen, den der Soziologe Robert Stebbins homo otiosus zu nennen vorschlägt – den Menschen der Freizeitgesellschaft, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entsteht.
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