Wer ist mein wahres Selbst?
Kennen Sie auch solche Abende? Erschöpft sinken Sie, vielleicht mit einem Glas Wein in der Hand, aufs Sofa. Sie kommen gerade von einem Empfang, viele Kollegen waren da, Geschäftspartner, Sie haben stundenlang geredet und kamen sich dabei vor wie ein Schauspieler, der nicht in seine Rolle findet. All diese Blicke. All diese Erwartungen. All diese Menschen, die etwas in Ihnen sehen, das Sie gar nicht sind, und Sie nötigen, sich zu verstellen … Wann, so fragen Sie sich, war ich heute eigentlich ich? Ich – dieses kleine Wort klingt in Ihren Ohren auf einmal so seltsam, dass Sie sich unwillkürlich in den Arm kneifen. Ich – wer ist das? Habe ich überhaupt so etwas wie ein wahres Selbst? Wüsste ich dann nicht zumindest jetzt, in der Stille des Abends, etwas Sinnvolles mit mir anzufangen?
Philosophie Magazin +

Testen Sie Philosophie Magazin +
mit einem Digitalabo 4 Wochen kostenlos
oder geben Sie Ihre Abonummer ein
- Zugriff auf alle PhiloMagazin+ Inhalte
- Jederzeit kündbar
- Im Printabo inklusive
Sie sind bereits Abonnent/in?
Hier anmelden
Sie sind registriert und wollen uns testen?
Probeabo
Kommentare
Vielleicht sind die Informationen, welche man mit der eigenen Identität verbindet, meist über relativ große Teile der Gedächtnisse verteilt, welche nur sehr selten vergleichsweise gemeinsam erinnert werden. Um ab und an ein Ich wahrzunehmen, ist es vielleicht hilfreich, Erinnerungen von sich zu schaffen, an welche man gerne denkt. Das können vielleicht Erinnerungen an gute Versuche sein. Gute Versuche in möglichst vielerlei Teilen des Daseins, so auch in der Erotik und dem Lieben.
Sorry, Svenja Flasspöhler, dieser Essay könnte - eigentlich - von mir sein...