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Bild: © Cayce Clifford

Interview

Judith Butler: „Einige Leben für das Wohl aller zu opfern, erscheint mir faschistisch“

Judith Butler, im Interview mit Helena Schäfer veröffentlicht am 05 Januar 2023 11 min

Was hat uns die Pandemie über die Welt offenbart? So fragt Judith Butler im aktuellen Buch und entwickelt ein intersubjektives Verständnis von Freiheit. Aber zu welchem Preis? Ein Gespräch über Zero Covid, amerikanischen Kapitalismus und die Suche nach neuen sozialistischen Ideen.

 

Wie nur wenige Personen in der akademischen Philosophie ist Judith Butler weit über die Grenzen der Disziplin hinaus als theoretischer Popstar bekannt. Butlers berühmtestes Werk Gender Trouble erschien im englischen Original 1990 mit dem Ziel, den damaligen Feminismus für ein Geschlechterbild zu kritisieren, das nur die zwei Kategorien Mann und Frau anerkennt. Für diese Theorie wird Butler gleichermaßen als Ikone der queeren Bewegung gefeiert wie von Konservativen und Rechten angefeindet. In den vergangenen Jahren hat sich Butler mit Gewaltlosigkeit, jüdischer Ethik, gegenseitiger Abhängigkeit und dem Wert des Lebens beschäftigt. Auch in Butlers Buch „What world is this?“ ist das Thema unsere Verletzlichkeit, die durch die Pandemie sicht- und spürbar wurde. Doch wie weit kann und sollte der Lebensschutz gehen? Eine Frage, die nicht zuletzt mit Blick auf die Zero-Covid-Politik in China Brisanz erhält. Das Philosophie Magazin hat Butler zu einem persönlichen Gespräch in New York getroffen.


Philosophie Magazin: Judith Butler, der Titel Ihres neuen Buches lautet: What world is this? Was ist das für eine Welt, in der wir leben? Warum haben Sie sich diese Frage gestellt?

Judith Butler: In der Zeit der Lockdowns und der Distanz ist mir klar geworden, was wir bisher alles für selbstverständlich hielten: Menschen zu küssen und zu umarmen, die wir lieben, Nähe zu Fremden, der Austausch von Atem und Luft. Wir waren plötzlich in unseren Gesten eingefroren wie Figuren in einem Brecht-Stück, die kurz vor der Umarmung innehalten. Wir haben alle mit unerfüllten Sehnsüchten gelebt. Wir mussten unser Verständnis davon erneuern, was ein gewöhnliches Leben ist. Wir mussten neu begreifen, was das für eine Welt ist, in der wir leben.

Sie versuchen das mithilfe der Phänomenologie. Diese Denkströmung stellt die Erfahrung des Subjekts in den Mittelpunkt. Wie kann sie uns helfen, die Welt zu verstehen?

Zu Beginn der Pandemie bin ich auf ein Zitat aus Max Schelers Aufsatz Zum Phänomen des Tragischen gestoßen, das mich sehr angesprochen hat. Scheler schreibt, dass ein tragisches Ereignis nie für sich steht, sondern immer auch etwas über die Welt aussagt, in der ein solches Ereignis möglich ist. Durch das Eintreffen des tragischen Ereignisses stellt sich die gewöhnliche Welt als eine andere heraus als die, für die wir sie hielten.

Als was für eine Welt hat sie sich herausgestellt?

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Kommentare

A | Donnerstag, 26. Januar 2023 - 01:48

Einige Leben auf verschiedene Kosten aller zu retten erscheint mir oft sinnvoll.

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Camille Froidevaux-Metteries 01 Dezember 2016

Nichts scheint natürlicher als die Aufteilung der Menschen in zwei Geschlechter. Es gibt Männer und es gibt Frauen, wie sich, so die gängige Auffassung, an biologischen Merkmalen, aber auch an geschlechtsspezifischen Eigenschaften unschwer erkennen lässt. Diese vermeintliche Gewissheit wird durch Judith Butlers poststrukturalistische Geschlechtertheorie fundamental erschüttert. Nicht nur das soziale Geschlecht (gender), sondern auch das biologische Geschlecht (sex) ist für Butler ein Effekt von Machtdiskursen. Die Fortpf lanzungsorgane zur „natürlichen“ Grundlage der Geschlechterdifferenz zu erklären, sei immer schon Teil der „heterosexuellen Matrix“, so die amerikanische Philosophin in ihrem grundlegenden Werk „Das Unbehagen der Geschlechter“, das in den USA vor 25 Jahren erstmals veröffentlicht wurde. Seine visionäre Kraft scheint sich gerade heute zu bewahrheiten. So hat der Bundesrat kürzlich einen Gesetzesentwurf verabschiedet, der eine vollständige rechtliche Gleichstellung verheirateter homosexueller Paare vorsieht. Eine Entscheidung des Bundestags wird mit Spannung erwartet. Welche Rolle also wird die Biologie zukünftig noch spielen? Oder hat, wer so fragt, die Pointe Butlers schon missverstanden?

Camille Froidevaux-Metteries Essay hilft, Judith Butlers schwer zugängliches Werk zu verstehen. In ihm schlägt Butler nichts Geringeres vor als eine neue Weise, das Subjekt zu denken. Im Vorwort zum Beiheft beleuchtet Jeanne Burgart Goutal die Missverständnisse, die Butlers berühmte Abhandlung „Das Unbehagen der Geschlechter“ hervorgerufen hat.


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Wahrscheinlich geht es Ihnen derzeit ähnlich. Fast täglich muss ich mir aufs Neue eingestehen, wie viel Falsches ich die letzten Jahre für wahr und absolut unumstößlich gehalten habe. Und wie zweifelhaft mir deshalb nun alle Annahmen geworden sind, die auf diesem Fundament aufbauten. Niemand, dessen Urteilskraft ich traute, hat den Brexit ernsthaft für möglich gehalten. Niemand die Wahl Donald Trumps. Und hätte mir ein kundiger Freund vor nur zwei Jahren prophezeit, dass im Frühjahr 2017 der Fortbestand der USA als liberaler Rechtsstaat ebenso ernsthaft infrage steht wie die Zukunft der EU, ich hätte ihn als unheilbaren Apokalyptiker belächelt. Auf die Frage, woran ich derzeit am meisten zweifle, vermag ich deshalb nur eine ehrliche Antwort zu geben: Ich zweifle an mir selbst. Nicht zuletzt frage ich mich, ob die wundersam stabile Weltordnung, in der ich als Westeuropäer meine gesamte bisherige Lebenszeit verbringen durfte, sich nicht nur als kurze Traumepisode erweisen könnte, aus der wir nun alle gemeinsam schmerzhaft erwachen müssen. Es sind Zweifel, die mich tief verunsichern. Nur allzu gern wüsste ich sie durch eindeutige Fakten, klärende Methoden oder auch nur glaubhafte Verheißungen zu befrieden.


Artikel aus Heft Nr. 68 Februar/März 2023 Vorschau
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