Das Leiden der anderen
Die Zeichen der Zeit stehen auf Migrationsabwehr. Die dafür angeführten, vermeintlich objektiven Gründe folgen einem „Anrecht auf Grausamkeit“, das bereits Nietzsche beschrieb, meint unsere Kolumnistin Eva von Redecker.
Die Leipziger Autoritarismus-Studie kam 2022 zu folgendem Schluss: „Insgesamt ist die Abwertung und Abwehr der konstruierten Fremdgruppe ,Ausländer‘ eine mehrheitsfähige Einstellung in Deutschland, auf deren Grundlage extrem rechte Akteure immer wieder mobilisieren können.“ In den letzten Wochen zeigten steigende Umfrage- und Wahlergebnisse der AfD das Gelingen einer solchen Mobilisierung an. Zudem ließ sich im Zuge der Verhandlungen um das europäische Asylsystem ein parteiübergreifender Schwenk hin zur Migrationsabwehr beobachten. Und 64 Prozent der Deutschen – 10 Prozent mehr als noch im Frühjahr – sprechen sich gegen Zuwanderung aus. Wie ist es gelungen, das latente Vorurteil zum Angelpunkt der Politik zu machen?
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Kommentare
Auch wenn ich mich wiederhole: ich schätze, mit einer Veränderung des Wahlrechts wäre im hiesigen Kontext Deutschen und Zuwanderern gedient. Im Zweiparteiensystem würde auch mal Mitte-bis-rechts regieren, und weil auch jene Partei die Mitte bräuchte würde sie selten zu weit rechte Politik machen. Und auf Europaebene und Länderebene und Regionalebene würde hier mal Mitte-bis-Links und da Mitte-bis-rechts regieren.
Ich danke für den Artikel und die Möglichkeit, zu kommentieren.