Erich Fromm und der Narzissmus
Erich Fromm interessierte sich für die Frage, wie Gesellschaft das Verhalten des Menschen prägt. Das gilt auch für den Narzissmus. Wie hätte der Psychoanalytiker auf unsere Gegenwart geschaut?
Meist versteht man unter einem Narzissten eine selbstverliebte Person, oft auch eine bestimmte Art von Eitelkeit oder Egomanie. Eigenartigerweise wendet man den Begriff „Narzissmus“ aber so gut wie nie auf sich selbst an. Seltsam: Im Blick auf die eigene Person spielt Narzissmus kaum eine Rolle, und doch ist er heute in aller Munde – nämlich beim Urteil über jemand anderen: „Das ist ja ein Narzisst, wie er im Buche steht!“
In welchem Buch? Manche schauen in einem ganz alten Buch nach. In Ovids Metamorphosen ist von dem Jüngling Narziss die Rede, der sich in sein Spiegelbild verliebt und daran schließlich zugrunde geht. Die mythologische Erzählung deutet bereits an, dass Narzissmus etwas mit einem Verlust des Interesses an anderen und letztlich auch an sich selbst zu tun hat, was einen selbst herbeigeführten Tod zur Folge haben kann.
Philosophie Magazin +

Testen Sie Philosophie Magazin +
mit einem Digitalabo 4 Wochen kostenlos
oder geben Sie Ihre Abonummer ein
- Zugriff auf alle PhiloMagazin+ Inhalte
- Jederzeit kündbar
- Im Printabo inklusive
Sie sind bereits Abonnent/in?
Hier anmelden
Sie sind registriert und wollen uns testen?
Probeabo