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Zeitgeist

Kampf der Erinnerungskulturen

Philipp Felsch veröffentlicht am 3 min

In den USA ist ein blutiger Streit um unsere Erinnerungskultur entbrannt. Nicht nur hier stellt sich die Frage: Wie gehen wir mit Monumenten vergangenen Unrechts um?

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Impulse
5 min

Kämpferin gegen das Männerrecht

Octave Larmagnac-Matheron

In Großbritannien ist jüngst ein Streit um ein neu errichtetes Denkmal für die Philosophin und Frauenrechtlerin Mary Wollstonecraft (1759 bis 1797) entbrannt. Kritikerinnen wenden sich dabei vor allem gegen die sexualisierte Ästhetik der Statue. Doch wer war die kompromisslose Denkerin, die bereits im 18. Jahrhundert den Sturz des Patriarchats forderte?

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Artikel
2 min

Erinnerungskultur in der Schockstarre

Eva von Redecker

Im Zusammenhang der Proteste gegen den Krieg in Gaza wird der Antisemitismus-Vorwurf oft laut – und zwar bevorzugt als handliche Formel, an die sich Gesinnungsprüfungen knüpfen. Durch eine solche Praxis schadet sich die Erinnerungskultur selbst, meint unsere Kolumnistin Eva von Redecker.

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6 min

Streitfall: Ich

Am Beginn der Neuzeit entbrannte unter Philosophen der Streit ums „Ich“: Sollte es sich lieben – oder eher verachten? Hier ein Überblick über die wichtigsten Positionen

 


Essay
7 min

Das Beben von Lissabon – Wie das christliche Weltbild ins Wanken geriet

Gerhard Streminger

Am 1. November 1755 legte ein Erdbeben nicht nur Lissabon in Trümmer, sondern erschütterte auch das Glaubensgebäude Europas bis in die Grundfesten. Kant und Voltaire stellten Gottes Güte infrage, eine religiöse Krise entbrannte, und Wissenschaft sowie Säkularismus gewannen an Boden.

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Gespräch
12 min

Gibt es ein gutes Vergessen?

Svenja Flasspoehler

Ohne Erinnerung wissen wir nicht, wer wir sind. Gerade in Deutschland ist die Pflicht zur Erinnerung ein wesentlicher Teil der nationalen Identität. Aber wie bindend ist diese Pflicht? Kann Vergessen nicht auch ein Segen sein? Auf der phil.COLOGNE 2014 führten Aleida Assmann und Martin Walser den historischen Streit um die Erinnerungskultur fort – und schrieben die Geschichte eines Skandals noch einmal neu.

Gibt es ein gutes Vergessen?

Artikel
7 min

Und woran zweifelst du?

Wolfram Eilenberger

Wahrscheinlich geht es Ihnen derzeit ähnlich. Fast täglich muss ich mir aufs Neue eingestehen, wie viel Falsches ich die letzten Jahre für wahr und absolut unumstößlich gehalten habe. Und wie zweifelhaft mir deshalb nun alle Annahmen geworden sind, die auf diesem Fundament aufbauten. Niemand, dessen Urteilskraft ich traute, hat den Brexit ernsthaft für möglich gehalten. Niemand die Wahl Donald Trumps. Und hätte mir ein kundiger Freund vor nur zwei Jahren prophezeit, dass im Frühjahr 2017 der Fortbestand der USA als liberaler Rechtsstaat ebenso ernsthaft infrage steht wie die Zukunft der EU, ich hätte ihn als unheilbaren Apokalyptiker belächelt. Auf die Frage, woran ich derzeit am meisten zweifle, vermag ich deshalb nur eine ehrliche Antwort zu geben: Ich zweifle an mir selbst. Nicht zuletzt frage ich mich, ob die wundersam stabile Weltordnung, in der ich als Westeuropäer meine gesamte bisherige Lebenszeit verbringen durfte, sich nicht nur als kurze Traumepisode erweisen könnte, aus der wir nun alle gemeinsam schmerzhaft erwachen müssen. Es sind Zweifel, die mich tief verunsichern. Nur allzu gern wüsste ich sie durch eindeutige Fakten, klärende Methoden oder auch nur glaubhafte Verheißungen zu befrieden.


Artikel
2 min

Hat Deutschland im Rahmen der Flüchtlingskrise eine besondere historisch bedingte Verantwortung

Aleida Assmann

Während viele Deutsche nach 1945 einen Schlussstrich forderten, der ihnen nach der Nazizeit einen Neubeginn ermöglichen sollte, ist seit den neunziger Jahren in Deutschland eine Erinnerungskultur aufgebaut worden, die die Funktion eines Trennungsstrichs hat. Wir stellen uns der Last dieser Vergangenheit, erkennen die Leiden der Opfer an und übernehmen Verantwortung für die Verbrechen, die im Namen unseres Landes begangen worden sind. Erinnert wird dabei an die Vertreibung, Verfolgung und Ermordung der Juden und anderer ausgegrenzter Minderheiten. Dieser mörderische Plan konnte nur umgesetzt werden, weil die deutsche Mehrheitsgesellschaft damals weggeschaut hat, als die jüdischen Nachbarn gedemütigt, verfolgt, aus ihren Häusern geholt, deportiert wurden und für immer verschwunden sind. Weil den Deutschen über Jahrhunderte hinweg eingeprägt worden war, dass Juden radikal anders sind und eine Bedrohung darstellen, kam es zu diesem unfasslichen kollektiven Aussetzen von Mitgefühl.