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Bilder: Jonas Wresch/Agentur Focus; picture alliance/dpa/TASS/Alexei Nsikolsky

Essay

Locke-Welten, Hobbes-Welten

Moritz Rudolph veröffentlicht am 17 März 2022 5 min

Westeuropa und Russland lebten bislang in verschiedenen Politikwelten. Doch nun zwingt der Ukrainekrieg Europa zurück in eine Hobbes-Welt, von der es seit 1945 nichts mehr wissen wollte.

 

Der Überfall auf die Ukraine hat den Westen auf dem falschen Fuß erwischt. Insbesondere den Europäern konnte man in den ersten Tagen das hilflose Entsetzen ansehen. Der Heeresinspekteur Alfons Mais schrieb, die Bundeswehr stehe völlig „blank“ da. Offenbar hatte man Putin falsch eingeschätzt und nicht mit einem Angriff gerechnet. Das liegt daran, dass beide Seiten in verschiedenen Welten leben. Der Westen hat sich in einer Welt eingerichtet, die nach den Ideen John Lockes funktioniert: Locke begriff den Staat als freie Übereinkunft der Bürger, die gut und friedlich sind, solange sie ungestört ihren Geschäften nachgehen können. Zu diesem Zweck bilden sie eine rechtsstaatlich gezügelte Regierung, die das Privateigentum schützt und demokratische Beteiligungsmöglichkeiten offenhält. Dies bestimmt auch den Umgang mit anderen Ländern. Hier setzt der lockesche Westen auf Handel, Kooperation, Vernetzung und Vertragsfreiheit. Konflikte werden als Wettstreit ausgetragen, am besten aber wegmoderiert. Der Krieg ist kein legitimes Mittel der Außenpolitik, er kostet zu viel.

 

Fehleinschätzungen

 

Doch nicht die ganze Welt denkt so. Es gibt Teile, zu ihnen gehört Russland, die die liberalen Freiheitsrechte, die Ächtung des Krieges und den Wert des Völkerrechts nicht so hoch hängen. Sie lesen die Welt mit Thomas Hobbes als Kampf aller gegen alle, den Vertrag als Waffenstillstand und den Handel als Vorbereitung des Krieges. Sie setzen auf die Stärke des Staates nach innen und außen. Hobbes- und Locke-Welten sind nicht bloß Denk-, sondern Seinsweisen. Locke-Staaten sind durch Handel und Kooperation reich geworden und möchten daraus ein allgemeines Modell machen, um noch reicher zu werden. Sie haben den Heroismus des Krieges aufgegeben, um sich dem Pragmatismus des Geschäftemachens zu verschreiben. Hobbesianer können darüber nur verächtlich die Nase rümpfen. Für sie sind Geschäftsleute Luschen oder Betrüger. Hobbes-Staaten sind ärmer oder fühlen sich so. Manche wurden imperial deklassiert und haben den chaotischen Ausnahmezustand im Innern erlebt – so wie Deutschland nach 1918 oder Russland nach 1989. Sie tun alles, um die Schmach zu tilgen und wieder eine Rolle zu spielen. Sie sind bereit, wirtschaftliche Entbehrungen auf sich zu nehmen. Sie leben nicht für den Komfort, sondern für die heroische Tat, für Krieg und Ruhm, der etwa beim „Sammeln russischer Erde“ winkt.

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