Orte für Abweichler
Ralf Konersmann untersucht die Rolle des Außenseiters – und findet philosophische Freigeister außerhalb der Institutionen. Sein Essay ist auch ein Plädoyer für Gedankenexperimente jenseits der „Höhle des Jargons“.
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Weitere Artikel
Ralf Konersmann: „Der Außenseiter ist ein ständiges Rätsel“
Menschen, die ein nonkonformistisches Leben führen, verstören die moderne Gesellschaft, meint Ralf Konersmann. In seinem neuen Buch ergründet der Philosoph, welche Funktion diese Einzelnen für die Allgemeinheit haben. Ein Gespräch über das Außenseiterdasein, konformistische Rebellen und die Enge der Gemeinschaft.

Dunkel und warm
Seit Platon durchzieht das Ideal der Wahrheit und des Lichts jenseits der dunklen Höhle die Philosophie. Aber: Ist die Höhle nicht in Wirklichkeit der Ort, an dem wir glücklich, zufrieden, sicher sind? Ein Verdacht, den von Blaise Pascal bis zu Hans Blumenberg viele geäußert haben.

Ralf Konersmann: „Die Moderne hat die Überschreitung normalisiert“
Das Maß stand einst für eine ganzheitliche Ethik. In der Moderne jedoch weicht das Maß dem Messen und der Maßlosigkeit. Ein Gespräch mit dem Philosophen Ralf Konersmann über Camus’ Rückgriff auf antike Gedanken und die Gefahren einer vermessenen Welt.

Ralf Konersmann: „Wir haben die Ruhe um ihren guten Ruf gebracht“
Antike Philosophen verbanden die Ruhe mit Glück. Seit dem Beginn der Neuzeit wurde sie westlichen Kulturen zunehmend suspekt. Ralf Konersmann über die Frage, wie die Unruhe zum Modus der Existenz wurde.

Elite, das heißt zu Deutsch: „Auslese“
Zur Elite zählen nur die Besten. Die, die über sich selbst hinausgehen, ihre einzigartige Persönlichkeit durch unnachgiebige Anstrengung entwickeln und die Massen vor populistischer Verführung schützen. So zumindest meinte der spanische Philosoph José Ortega y Gasset (1883–1955) nur wenige Jahre vor der Machtübernahme Adolf Hitlers. In seinem 1929 erschienenen Hauptwerk „Der Aufstand der Massen“ entwarf der Denker das Ideal einer führungsstarken Elite, die ihren Ursprung nicht in einer höheren Herkunft findet, sondern sich allein durch Leistung hervorbringt und die Fähigkeit besitzt, die Gefahren der kommunikationsbedingten „Vermassung“ zu bannen. Ortega y Gasset, so viel ist klar, glaubte nicht an die Masse. Glaubte nicht an die revolutionäre Kraft des Proletariats – und wusste dabei die philosophische Tradition von Platon bis Nietzsche klar hinter sich. Woran er allein glaubte, war eine exzellente Minderheit, die den Massenmenschen in seiner Durchschnittlichkeit, seiner Intoleranz, seinem Opportunismus, seiner inneren Schwäche klug zu führen versteht.
Leon Botstein: „Sie blieb immer Außenseiterin“
Charismatisch, humorvoll, warm – Hannah Arendt blieb zwar zeitlebens Außenseiterin im akademischen Betrieb der USA, aber auf Studenten hinterließ sie bleibenden Eindruck. Der bekannte Dirigent Leon Botstein, Präsident des Bard College, Student und später Freund von Hannah Arendt, erinnert sich.

Judith Jarvis Thomson, die Philosophin, die die amerikanische Abtreibungsdebatte auf den Kopf gestellt hat
Anfang der 1970er-Jahre verfasste Judith Jarvis Thomson das wohl einflussreichste philosophische Plädoyer für das Recht auf Abtreibung. Ihre Argumente und Gedankenexperimente waren so wirkmächtig, dass selbst Abtreibungsgegner heute den Text zitieren.

Zahlenzauber
Ralf Konersmann untersucht in seiner Ideengeschichte des Maßes, wie Messbarkeit und Machbarkeit in die Welt kamen – und das antike Maß verloren ging.
